Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
anzunehmen, dass die politische Situation
und die angekündigten Sanktionen seitens
der USA entsprechende Auswirkungen
haben. Das Beispiel zeigt, wie instabil Geschäftsbeziehungen
durch politische Einflüsse
sein können.
Magermilchpulver
vor allem bei den Nachbarn
gefragt
Der Absatz von Magermilchpulver läuft
bisher gut. Mit den knapp 220.500 Tonnen
wurde das Vorjahresergebnis um fast 6 %
übertroffen. In Drittländern ging der Absatz
zwar um fast 9 % zurück, innerhalb der EU
jedoch wurden gute 17 % mehr verkauft. Die
wichtigsten Abnehmer waren hier wie schon
im Vorjahr die Niederlande (57.000 Tonnen,
NACHRICHTEN
22 10 2018 | moproweb.de
+20 %), Italien (19.500 Tonnen, +33 %) und
Polen (15.600 Tonnen, +30 %).
Außerhalb der EU ist Ägypten
(11.900 Tonnen) das wichtigste Exportland
und hat China (10.400 Tonnen) hinter
sich gelassen. Im afrikanischen Raum sind
Ägypten und Algerien die wichtigsten
Handelspartner für deutsches Magermilchpulver,
im asiatischen Raum sind es
neben China Malaysia, die Philippinen und
Indonesien.
China bleibt
wichtiger Markt
Der Markt in China bleibt ein wichtiger
Absatzmarkt für die deutschen Molkereien.
Trinkmilch und Rahm (Kleinpackungen
bis 2 Liter) mit rund 78.300 Tonnen
bis einschließlich Juni, bleibt er absoluter
Spitzenreiter für Deutschland, nicht nur
im Drittlandsgeschäft. Allerdings ist die
Menge im zweiten Jahr rückläufig und zwischen
den 114.600 Tonnen bis Juni 2016
und der Menge heute liegen immerhin
36.000 Tonnen. Das ist mehr, als nach Italien
ausgeführt wird.
Die Exporte von Magermilchpulver gingen
ebenfalls zurück auf 10.410 Tonnen, während
die Nachfrage nach Joghurt und anderen
Sauermilcherzeugnissen mit Zusätzen
um 10 % auf insgesamt 9.500 Tonnen stieg
und für die ohne Zusätze auf 720 Tonnen
(+98 %) anstieg, was jedoch ein noch recht
überschaubares Niveau ist. Das Interesse an
Molkenpulver aus Deutschland ist in China
mit 9.100 Tonnen 5 % höher als im Vorjahr.
> DIALOG MILCH
Zwischen Romantik und Fake-News
Vertreter von Medien und Landwirtschaft
miteinander ins Gespräch zu
bringen – so lautete das Ziel des Scheunengesprächs
im Rahmen des Projekts
„Zwei Branchen, ein Dialog“ von DIALOG
MILCH am 11. September 2018.
Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb
von Familie Schulte-Althoff in Haltern
am See trafen sich dazu die Journalistin
und Rundfunk-Moderatorin Steffi Neu,
die Journalistin Anke Gellert-Helpenstein,
der Filmemacher Rüdiger Spott,
der ehemalige Verleger Konstantin Neven
DuMont und die drei Milchviehhalter
Cornelia Flatten, Paul-Christian Küskens
und Benedikt Langemeyer.
Ein Fazit des sehr gut angenommenen
Dialogformats: Enormer Zeit- und
Lieferdruck aufseiten der Journalisten
trifft auf sehr komplexe Sachverhalte
und „kommunikative Unsicherheit“
aufseiten der Landwirte. Das gepaart
mit Vorurteilen in vielen Köpfen stehe
oftmals einem erfolgreichen und
vor allem auch fairen Dialog entgegen.
Steffi Neu brachte ihre Sicht als Mode-
Zwei Branchen, ein Dialog von Journalisten und Landwirten mit Steffi Neu (Foto:
DIALOG MILCH)
ratorin der Dialogrunde auf den Punkt:
„Ich habe hier wieder erlebt, dass die
landwirtschaftliche Produktion von der
Liebe zum Tier, zum Lebensmittel und
zur Natur getragen wird, sonst wäre ein
Leben mit Arbeit an sieben Tagen die
Woche und 365 Tagen im Jahr nicht
denkbar“, so Steffi Neu.