Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Einheitliche Emissionsgrenzwerte
Unser Autor: Marcin Preidl, Milchindustrie-Verband e. V.
Die sog. „BREFs“ sind technische
Regelwerke, in denen
für bestimmte industrielle
Tätigkeiten der Stand der
Technik im Umweltbereich beschrieben
wird und einzuhaltende Grenzwerte festgelegt
werden. BREF steht dabei für „Best
Available Techniques Reference Document“
(in Deutschland spricht man von
„BVT-Merkblättern“, „BVT – Beste Verfügbare
Technik“). Die Dokumente werden in
dem EU Büro in Sevilla, zusammen mit den
Umweltbehörden, Industrie, Wissenschaft
und NGOs in einem mehrjährigen Prozess
erarbeitet bzw. aktualisiert. Sie existieren
bereits für eine Reihe von Wirtschaftssektoren.
Nach Abschluss einer Revision
und Veröffentlichung im EU-Amtsblatt
müssen die vereinbarten Inhalte des Regelwerks
innerhalb von zwei Jahren in nationales
Recht übernommen werden. So
basieren z. B. die neusten Änderungen in
der Abwasserverordnung hauptsächlich
auf BREF-Schlussfolgerungen für mehrere
Branchen. Vier Jahre nach der Veröffentlichung
müssen die sog. „BREFs“ in
allen EU-Mitgliedstaaten „an den Anlagen“
umgesetzt sein. Die Ergebnisse aus Sevilla
32 10 2018 | moproweb.de
für die Milchverarbeitung
in der EU?
haben somit direkte Auswirkungen auf die
Genehmigungspraxis.
Die Revision des BREF-Merkblattes für
die Nahrungsmittel-, Getränke- und Milchindustrie
startete offiziell im Jahr 2014 und
wird in Deutschland durch das Umweltbundesamt
(UBA) begleitet. Der MIV und seine
Mitglieder haben sich an der BREF-Revision
aktiv beteiligt. Nach unserem Verständnis
lautet das gemeinsame Ziel der Behörden
und Unternehmen durch die BREF-Überarbeitung,
die gleichen umweltrechtlichen
Rahmenbedingungen innerhalb der Europäischen
Union zu schaffen. An der Befragung
Quelle: Universität Hohenheim, Fg. Milchwissenschaft und -technologie, Prof. Dr.-Ing. Jörg Hinrichs