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Flüssige Milchprodukte
liegen im Trend. In diesem
Wettbewerbsumfeld entwickeln
sich die pflanzlichen Alternativen
mit ungebremster
Dynamik. Der Proteintrend
ist auch bei den Milchdrinks
unübersehbar, mit exorbitanten
Steigerungsraten, aber
noch auf „kleiner Flamme“.
Max Dechamps, Mopro-Experte beim
Düsseldorfer Marktforschungsunternehmen
Information Resources GmbH,
fasst die wichtigsten Entwicklungen – auf
Basis der Daten von Dezember 2016 bis
November 2017 (MAT – gleitende Mittelwerte
über die letzten zwölf Monate) –
stichwortartig zusammen:
Mit Milchgetränken (inkl. pflanzl. Alternativen)
werden im MAT November 2017
7,4 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.
So erhöhte sich der Umsatz
auf insgesamt 1,08 Mrd. Euro und die Verkaufsmengen
stiegen im selben Zeitraum
um 4,8 Prozent auf 646.000 t an.
Getrieben wird das Umsatzplus insbesondere
von der positiven Entwicklung der
Milchmixgetränke sowie den pflanzlichen
Milchalternativen, die in Summe für 90,3
Prozent im Betrachtungszeitraum stehen.
Gemeinsam kommen die beiden Segmente
auf einen wertmäßigen Marktanteil
von gut 61 Prozent (plus 2,2 Prozentpunkte).
Milchmischgetränke (plus 8,3 Prozent)
profitieren von einer deutlichen Steigerung
bei den Promotionverkäufen (plus 23,1
Prozent) und einem starken Wachstum der
Handelsmarken bei den Markendiscountern
(plus 21,3 Prozent).
Milchalternativen auf Pflanzenbasis können
ihren Erlös um 18,6 Prozent erhöhen.
Dabei kommt ein Drittel der Zuwächse von
deutlich zunehmenden Promotionverkäufen
der Markenprodukte (plus 68,4 Prozent)
sowie einem generellen Umsatzanstieg der
Handelsmarken um knapp 32 Prozent.
Ebenfalls überdurchschnittliches Wachstum
weist Kefir mit 16,9 Prozent beim
Umsatz auf. Buttermilch verbucht einen
Anstieg von 2,3 Prozent, Trinkjoghurt (minus
1,7 Prozent) sowie Molke (minus 12,7
Prozent) geben dagegen spürbar nach.
Das kleinste Segment bilden die Proteindrinks
(0,3 Prozent vom Umsatz), die aktu-
Punkten mit
Promotions
ell stark im Trend liegen und ihren Umsatz
um das 15-fache steigern konnten.
Verbrauchermärkte bleiben
wichtigste Vertriebsschiene
Wichtigster Vertriebskanal bleiben die Verbrauchermärkte
>=800qm, die die Hälfte
des Erlöses im Gesamtmarkt erwirtschaften.
Verbrauchermärkte (plus 5,5 Prozent)
wachsen wie auch der traditionelle LEH
200-799 qm (plus 0,7 Prozent) nur unterdurchschnittlich
beim Umsatz.
Die Discounter Aldi/Lidl/Norma weisen
nicht nur die höchste Steigerungsrate auf
(plus 12,7 Prozent), sondern auch die größten
absoluten Zugewinne. Markendiscounter
(plus 10,1 Prozent) profitieren hauptsächlich
von der positiven Entwicklung bei
den Milchmixgetränken und die Drogeriemärkte
(plus 9,6 Prozent) gewinnen vor
allem aufgrund von Milchalternativen.
Im MAT November 2017 beläuft sich der
Anteil der Handelsmarken bei den Milchgetränken
auf über ein Drittel beim Umsatz
(35,2 Prozent), insgesamt legen Handelsmarken
um 1,5 Prozentpunkte zu. Markenprodukte
büßen im Vergleich zum Vorjahr
in allen Segmenten an Marktanteilen ein.
Innerhalb der einzelnen Unterwarengruppen
gibt es deutliche Unterschiede beim
Handelsmarkenanteil. Während Handelsmarken
bei Kefir und Molke nur 20,6 Prozent
bzw. 18,3 Prozent der Erlöse erzielen,
stehen sie bei Milchmischgetränken, pflanzlichen
Milchalternativen und Buttermilch
jeweils für über ein Drittel der Umsätze.
Analyse
30 02/18 m ilch-marketing.de