Kommentar
Der Regional-Mythos
Spricht man über Trends im Lebensmittelbereich, steht das Thema
Regionalität ganz oben im Ranking der angesagtesten Themen. Übrigens
schon seit Jahrzehnten. Und auch in der Warengruppe Molkereiprodukte.
Sicherlich befeuert durch entsprechende Umfragen,
auch „Studien“ genannt, bei denen die Konsumenten regelmäßig beteuern,
wie wichtig ihnen die Herkunft ihrer Lebensmittel ist. Tenor:
Am besten alles vom Bauern „um die Ecke“.
Schaut man sich einmal in den Regalen des Lebensmittelhandels um,
bietet sich dem Betrachter allerdings ein etwas anderes Bild. Denn im
Kühlregal dominieren ganz eindeutig die Produkte der Markenhersteller,
auffällig oft mit einem BY im ovalen Genusstauglichkeitskennzeichen.
Von A wie Andechs bis Z wie Zott. Sowohl in der weißen
als auch in der gelben Linie. Auch im LEH hoch im Norden unserer
Republik findet man viel Joghurt, Quark & Co. aus Süddeutschland.
Produkte also, die viele hundert Kilometer weit bis zum Endverbraucher
transportiert werden. Regionalität stellt man sich aber irgendwie
anders vor, oder?
Und welchen Stellenwert hat das Thema Regionalität in den Käse-Bedienungstheken?
Eigentlich überhaupt keinen. Denn die Käsetheken
punkten ganz eindeutig mit der Internationalität ihres Angebotes. Im
Ruhrgebiet zum Beispiel wird man an den Käsetheken auf der Suche
nach Produkten aus Duisburg, Dortmund oder Bottrop jedenfalls
sicherlich nur selten fündig. Nein, in Deutschlands Käsetheken dominieren
Herkünfte wie die Schweiz, die Niederlande, Italien, Österreich
und, ach ja, auch Bayern, das Angebot. Mit etwas gutem Willen
kann man das natürlich auch als Regionalität interpretieren. Denn aus
irgendeiner Region kommen diese Produkte ja wohl alle.
Meint
Frank Wegerich
(fw@blmedien.de)
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Marktes stammen, sind zwar gefragt, aber stellen nach wie vor eine
Nische dar.