Nachhaltigkeit
Beispiel 2:
Ornua
Deutschland
Seit 2014 nutzt Ornua Deutschland (vormals
Irish Dairy Board) mit Sitz in Neukirchen-Vluyn
den ZNU-Standard Food. „Die Wirksamkeit des
Standards ist für uns hoch“, erklärt Patricia Kief,
Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Ornua Deutschland
GmbH. Der ZNU-Standard ermögliche es,
Nachhaltigkeits-Maßnahmen zu kanalisieren und
weiter zu entwickeln. Darüber hinaus ließen sich
mit dem Standard Maßnahmen und Ziele in den
verschiedensten Dimensionen und Aspekten der
Nachhaltigkeit umsetzen und messen. Dies sei die Basis für
eine stringente Weiterentwicklung, wie z. B. durch rollierende
Stakeholder-Analysen und Produkt- oder Rohstoff-Hot-Spots,
erläutert Kief. Alle relevanten Hot Spots werden im Sinne einer
Krisenprävention über diesen ZNU-Standard offengelegt.
Damit werde erreicht, dass das Unternehmen Stellung beziehen
muss und letztlich immer entsprechend vorbereitet ist.
Our Way Matters: dies sind die vier Dimensionen, die für Ornua
den Bereich Nachhaltigkeit kennzeichnen und vorgeben.
Sie sind zugleich die wichtigsten strategischen Felder, die man
in Neukirchen-Vluyn besetzt hat:
• Gemeinsam die Zukunft nachhaltig gestalten.
• Partnerschaftlichen Umgang leben.
• Tierwohl und Weidemilchqualität sichern.
• Klima und Ressourcen schonen und weiterentwickeln.
Jedes Jahr werden innerhalb dieser vier Bereiche Aktivitäten
umgesetzt, bewertet, neu ausgelotet und per Audit zertifiziert.
Kief: „Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Aktivitäten objektiv
auf den Prüfstand zu stellen.“
diese Mitarbeiter als Multiplikatoren in
ihren Unternehmen fit gemacht.
Um die Anforderungen an Nachhaltigkeitsaktivitäten
seitens der Industrie und
des Handels zu erfüllen, hat das ZNU mit
dem TÜV Rheinland als Entwicklungspartner
den ZNU-Standard „Nachhaltiger
Wirtschaften“ entwickelt. Ziel dieses
neuen Standards ist es, den Akteuren aus
Handel und Industrie die Strukturierung
ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten zu erleichtern
und diese messbar und kommunizierbar
zu machen. Bekannte Unternehmen
aus der Foodbranche haben diesen
Standard inzwischen erfolgreich durchlaufen.
Mit dabei u. a. Kuchenmeister,
Ritter Sport, Bitburger, Wiesenhof, Bahlsen
und aus der Milchbranche die Bio-
„Der ‚gelebte’
Standard und das
Audit sind für Ornua
wichtig. Einerseits, um
die relevanten Nachhaltigkeitsthemen
auch innerhalb der
Genossenschaft und
bei den Mitarbeitern
zu festigen. Andererseits,
um die Produkte
sowie die Herkunft,
Rohstoffe und Tierhaltung
gegenüber dem
Lebensmittelhandel
und den Verbrauchern
transparent zu
kommunizieren. Dies
unterstütze das Vertrauen
in die Marke“,
bilanziert Patricia
Kief, Nachhaltigkeitsmanagerin
bei Ornua
Deutschland.
Molkerei Söbbeke und Ornua Deutschland.
Ausführliche Informationen unter www.
znu-standard.com n
Nachhaltigkeit
am PoS
Einzelhandel und Hersteller übernehmen
gemeinsame Verantwortung.
Gemeinsam mit inzwischen drei Lebensmittel
Einzelhändlern (Rewe Lenk, Famila
Oldenburg und Rewe Dornseifer) hat
das ZNU sogenannte Nachhaltigkeitswochen
am POS durchgeführt. Teilnahmeberechtigt
für die Zweitplatzierungsaktionen
waren und sind Unternehmen,
die erfolgreich nach dem ZNU-Standard
„Nachhaltiger Wirtschaften“ zertifiziert
sind. „Wir wollen mit unserem Standard
dem Einzelhandel Sicherheit geben,
dass der Lieferant sich systematisch und
fortlaufend in Richtung Nachhaltigkeit
entwickelt“, so ZNU-Leiter Dr. Axel
Kölle. Ziel der Aktion ist es zum einen,
dem Verbraucher das Thema Nachhaltigkeit
über Roll-Ups, „Fußabdrücke“,
Regalstopper oder auch digitale Medien
näherzubringen und die nachhaltigen Aktivitäten
der Hersteller und der Händler
über ausgewählte Produkte zu verdeutlichen.
Um die Wertigkeit des Themas
zu unterstreichen, wurde – im Gegensatz
zu üblichen Aktionen – ganz auf
Preisreduzierungen verzichtet. Ergebnis:
Die Absätze waren laut der Bonanalysen
beachtlich und stellten somit eine Win-
Win-Win-Situation für alle Beteiligten
dar, berichtet Alicia Seifer. „Handel
und Hersteller haben Ihren Kunden
signalisiert: Wir haben verstanden und
übernehmen Verantwortung“, ergänzt
die ZNU-Projektleiterin und zieht als
Bilanz: „Etwa zwei Drittel der im Markt
befragten Kunden gaben an, dass sie
Hersteller und Händler gemeinsam in
der Pflicht zur Nachhaltigkeit sehen. In
allen Märkten wünschen sich sogar rund
drei Viertel der Kunden eine Wiederholung
der Aktion“.
Im ersten Quartal 2018 soll die Aktion,
an der mittlerweile zahlreiche,
zertifizierte Unternehmen, u.a. auch
die Bio-Molkerei Söbbeke und Ornua
Deutschland teilnehmen, in allen Rewe
Lenk-Filialen durchgeführt werden. Aber
auch weitere Einzelhändler aus dem
Lebensmittelhandel haben bereits ihr
Interesse für 2018 bekundet, bestätigt
Axel Kölle.
Nachhaltigkeitswochen am POS im Lebensmittel
Einzelhandel bringen die Botschaft an
den Verbraucher.
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