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Kalt gebrauter
Muntermacher
Eiskaffee erfreut sich nach wie vor steigender Beliebtheit. „Cold Brew“ zeichnet sich als neuer Trend ab.
Laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens
Mintel geben fast zwei Drittel (60 Prozent) der befragten
Konsumenten an, dass der Konsum von Kaffee sie glücklicher mache.
Ein signifikanter Teil der deutschen Bevölkerung (43 Prozent)
gab außerdem an, dass ein Tag ohne Kaffee nur schwer durchzustehen
sei.
Weitere Ergebnisse: Das Interesse der Verbraucher an kalt servierten
Variationen des so geschätzten Kaffees nimmt zu. Ein
Viertel (27 Prozent) der deutschen Verbraucher zeigte in der kürzlich
durchgeführten Mintel-Studie Interesse an dem neuen Trend
„Cold Brew“, kalt gebrautem Kaffee. Mintel definiert den „Cold
Brew“-Kaffee dabei als ein aus in kaltem Wasser eingeweichten
Kaffeebohnen hergestelltes Getränk. Das Wasser extrahiert die
Kaffeearomen aus den Bohnen und das Getränk wird sowohl in
Ready-to-drink (RTD)-Dosen und Flaschen verkauft als auch in
Kaffeehäusern angeboten. Deutsche Konsumenten im Alter von
25 bis 34 Jahren zeigten dabei das stärkste Interesse an diesem
Konzept: Fast die Hälfte (46 Prozent) dieser jungen Konsumenten
möchte „Cold Brew“-Kaffee ausprobieren.
Eine Plattform für Innovationen im LEH
Julia Büch, Food & Drink Analystin für Deutschland bei Mintel,
erklärt: „Kalt gebrauter Kaffee, oder „Cold Brew“ ist ein Konzept,
das ursprünglich aus den USA kommt. Es eröffnet eine weniger
bittere, hocharomatische und natürlich süße Alternative zu herkömmlichen
RTD-Angeboten, und wird auf dem internationalen
Kaffeehausmarkt derzeit gehypt. Kalt gebrühter Kaffee ist nun
auch in Europa angekommen, angetrieben durch den Aufschwung
der Kaffeebar-Szene in Großstädten. Doch während der Markt für
Kalt gebrauter
Kaffee
entwickelt
sich offensichtlich
zu einem
Highlight
innerhalb
des Trendsegmentes
Eiskaffee.
Die Privatmolkerei
Bauer hat
jetzt das Mövenpick
CaffeFreddo-Sortiment
um eine solche
Variante erweitert.
Kaffee To-Go gedeiht, ist kalt gebrühter Kaffee in vielen Ländern
noch relativ unbekannt. Als gehobener Premium-Geschmack und
Qualitätsmerkmal bietet „Cold Brew“ auch eine Plattform für Innovationen
im Einzelhandel.“
Während „Cold Brew“-Kaffee in den USA schon längst angekommen
ist, stecken kalt gebrühte Innovationen in Europa noch in den
Kinderschuhen. Nach der Mintel Global New Products Database
(GNPD) trugen in den USA zwei von fünf (41 Prozent) der zwischen
2015 und 2016 neu eingeführten RTD-Kaffeeprodukte das Label
„kalt gebraut“. In Europa waren im selben Zeitraum nur 2,5 Prozent
der RTD-Kaffeeprodukte als „kalt gebraut“ gekennzeichnet.
Nitro-Kaffee aus der Zapfanlage
Verbraucher sind laut Mintel sogar noch eine Spur abenteuerlustiger
und zeigen zudem Interesse an sogenanntem „Nitro“-Kaffee,
der von Mintel als cremiger, kalt gebrühter Kaffee definiert wird.
Nitrokaffee ist erhältlich in bestimmten Kaffeeläden (aus dem
Zapfhahn!) oder ready to drink im Supermarkt. Er erhält seinen
Namen aufgrund des zugesetzten Stickstoffs (Nitrogenium), der
dem ungezuckerten Kaffee eine cremige Textur und einen süßen
Geschmack verleiht. Mehr als ein Viertel (27%) der deutschen Konsumenten
ist daran interessiert, Nitro-Kaffee zu probieren.
„Junge Verbraucher zeigen das meiste Interesse an innovativen
neuen Kaffeeangeboten, sind aber gleichzeitig die Altersgruppe
mit den wenigsten Kaffeetrinkern. Nitrokaffee könnte das Konzept
sein, das die jüngste Generation zum Kaffeetrinken konvertiert.
Marken und Hersteller würden gut daran tun, ihre Produktinnovationen
an junge Verbraucher und Erstanwender zu vermarkten“,
so Julia Büch.
Studie
14 08/17 m ilch-marketing.de