INDUSTRIE ❙ WEISSE UND GELBE LINIE
MILCHALTERNATIVEN
Bio treibt Vegan an
Fragen an Andy Spillker, Einkäufer für Käse sowie
vegane und vegetarische gekühlte Ersatzprodukte bei
„tegut... gute Lebensmittel“, zu den Milchalternativen.
Milch-Marketing: Herr Spillker,
überrascht Sie der aktuelle vegane
Boom in den Foodsortimenten?
Andy Spillker: In den letzten Jahren hat
der Markt stagniert oder war leicht rückläufig.
Zur aktuellen Entwicklung haben
u.a. die Markenproduzenten sowie die
Themen Nachhaltigkeit, Tierwohl und
gesunde und bewusste Ernährung beigetragen.
Milch-Marketing: Welche Sortiments-
bereiche profitieren derzeit besonders
stark von der veganen Welle?
Andy Spillker: Die Sortimentsbereiche
Alternative Ernährung besonders Fleisch &
Wurst und Fisch-Alternativen, Obst & Gewerden
heute bei immer mehr Produkten
auch die Zutaten stark überarbeitet. Bio ist
bei vielen Produzenten dabei eine Selbstverständlichkeit.
Die bessere Bekömmlichkeit der Produkte,
bedingt durch den Abbau langer
Zuatenlisten begünstigen den Abverkauf.
Geschmack und Genuss halten in den Produkten
Einzug.
Milch-Marketing: Registrieren
Sie bei den veganen Drinks einen
Austausch gegenüber der Trinkmilch
in der Pluskühlung?
Andy Spillker: Der Austausch findet eher
im H-Regal statt. Die Kunden wechseln von
H-Milch auf H-Alternativen.
Andy Spillker, Einkäufer für Käse sowie
vegane und vegetarische gekühlte
Ersatzprodukte, zeigt sich von der positiven
Entwicklung veganer und vegetarischer
Sortimente nicht überrascht.
pen den jeweiligen Warengruppen zuordnen.
Bei den Molkereiprodukten werden
diese Artikel als Block im H-Milch-Regal
platziert.
Die gekühlten Artikel der Frische sind in
zwei verschiedenen Regalen zu finden.
Wir haben ein Kühlregal, in dem unsere
Kunden das gesamte Portfolio finden.
Zusätzlich haben wir seit diesem Jahr ein
neues Kühlregal entwickelt, in dem wir
„Ready to Heat“-Artikel von kleineren
Produzenten gelistet haben.
Milch-Marketing: Wie schätzen
Sie die weitere Entwicklung bei den
veganen Sortimenten im Hinblick auf
„Milchalternativen“ ein?
Andy Spillker: Das Potenzial der Milchalternativen
ist sehr hoch und wird sich in
den nächsten Jahren weiterentwickeln.
» Der Bio-Gedanke rückt auch bei den veganen
Produkten immer mehr in den Vordergrund. «
müse, Käse, MoPro profitieren derzeit am
meisten. Dies liegt vor allem an den Markenproduzenten
und den erfolgten Werbeanstößen.
Die Diskussion zum Thema
Tierwohl und Nachhaltigkeit ist hier von
großer Bedeutung.
Der Bio-Gedanke rückt auch bei den vega-
nen Produkten immer mehr in den Vor-
dergrund. Hier hat sich die Einstellung aufgrund
des Warenangebotes deutlich verändert.
War man die letzten Jahre noch
glücklich darüber, dass man als Konsument
überhaupt vegane Produkte bekam und seine
Verbraucherbedürfnisse decken konnte,
Die Kernfrage heißt: Wo platziere ich vegane
Sortimente? Separat – meist ohne
Kühlung – oder zu den einzelnen Warengruppen
– dann auch im Mopro-Kühlregal?
Milch-Marketing: Wofür hat
sich „tegut…“ entschieden?
Bei der Tiefkühlkost ordnen wir sie
den jeweiligen Warengruppen zu. Beim
Trockensortiment haben wir die Produkte
im Block separat platziert. Jedoch
werden wir noch in diesem Quartal
diese Platzierung auflösen und die
veganen und vegetarischen Produktgrup-
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