INDUSTRIE ❙ MARKTANALYSE
MILCHALTERNATIVEN
Derzeit werden Veggie-Burger und andere Fleischersatzprodukte
heißer diskutiert als pflanzliche Alternativen
zu Milchprodukten. Gemessen an Mengenanteilen
und Käuferzahlen haben sich pflanzenbasierte
Drinks und Desserts in den vergangenen Jahren jedoch
bereits weit erfolgreicher etabliert. Ein Beitrag
von Thomas Els, Marktanalyst Verbraucherforschung
Agrarmarkt Informationsgesellschaft, Bonn.
Die Einkaufsmengen der privaten Haushalte in Deutschland an
Molkereiprodukten sind während der ersten neun Monate des
Jahres 2019 in einigen Warengruppen der weißen Linie hinter den
Vorjahreswerten zurückgeblieben. Analysen der AMI auf Basis der
GfK-Haushaltspanels zufolge gilt dies insbesondere für Trinkmilch,
Milchgetränke und Joghurt. Dagegen ist die Nachfrage nach veganen
Alternativen zu Milchprodukten in diesem Zeitraum kräftig gestiegen.
Gemessen am Marktanteil im Wettbewerbsumfeld sind pflanzenbasierte
Drinks besonders erfolgreich. Ausschlaggebend dafür ist eine stetig wachsende
Käuferschaft. Beinahe jeder vierte Haushalt hat in den zwölf Monaten
von Oktober 2018 bis September 2019 mindestens
einmal pflanzlichen
Milchersatz eingekauft. Für die jüngere Erfolgsgeschichte ist dabei nicht der
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Pionier Soja-Drink verantwortlich. Mittlerweile gehören Reis-, Hafer- und
Mandeldrinks in den meisten Formaten des Lebensmitteleinzelhandels zum
Sortiment und treiben das Segment. Lag der Anteil dieser Drinks an der
gesamten Einkaufsmenge von Trinkmilch, Milchmischgetränken und deren
veganen Alternativen 2012 noch bei 1,3 Prozent, so ist er in den folgenden
fast sechs Jahren auf 4,1 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Fleischersatzprodukte
bedienen im Wettbewerbsumfeld von Fleisch, Fleischwaren und
Geflügel gerade einmal rund ein Prozent der nachgefragten Menge.
Bio spielt im Segment der Getränke auf Pflanzenbasis eine besondere
Rolle. Zwei von drei Litern, die zwischen Oktober 2018 und September
2019 von den Privathaushalten in Deutschland gekauft worden sind,
waren biozertifiziert. Wichtigster Vertriebsweg für diese Biodrinks ist
dabei jedoch nicht der Naturkostfachhandel gewesen. Vollsortimenter
und Discounter des LEH sowie die Drogeriemärkte haben im Beobachtungszeitraum
erzeugten Milchalternativen gestanden. Konventionelle Produkte sind
dagegen fast ausschließlich über den LEH bezogen worden, der damit
insgesamt rund drei Viertel der Nachfrage bedient hat.
Eine Analyse der Käuferschaft anhand soziodemografischer Merkmale
zeigt, dass vegane Drinks bei jungen Haushalten besonders beliebt
sind, zumindest solange keine Kinder dazugehören. In den zwölf
Monaten bis September 2019 sind rund 31 Prozent der Einkaufs-
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für rund 90 Prozent der Einkaufsmenge an ökologisch
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