INDUSTRIE ❙ HANDEL
KOMPAKT
Preis,
Geschmack,
Nährwert
und Herkunft
rangieren
bei der
Wahl der
Lebensmittel
im
Einzelhandel
ganz oben.
Foto: colourbox.
de
EFSA-Umfrage
DEUTSCHE SIND
BESONDERS KRITISCH
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte vor Monaten annährend 30.000 EU-Bürger
in 28 Mitgliedstaaten befragt, welche Aspekte für sie bei der Lebensmittelsicherheit die größte Rolle
spielen. Ergebnis: Beim Griff in die Regale des Lebensmittel-Einzelhandels entscheidet jeder zweite EU-Bürger
nach Herkunft, Preis, Lebensmittelsicherheit und Geschmack.
Abgeschlagen rangieren überraschenderweise Aspekte wie Tierschutz und Umwelt. In zwölf der 28 Mitgliedstaaten
werden von den befragten Konsumenten die Kosten als wichtigstes Kriterium für die Kaufentscheidung
angegeben. Zwei von fünf EU-Bürgern haben grundsätzlich ein persönliches Interesse am Thema
Lebensmittelsicherheit. An erster Stelle rangiert dieser Aspekt bei der Kaufentscheidung aber nicht. Für die
meisten ist sie nur einer von mehreren Faktoren – neben Preis, Geschmack, Nährwert und Herkunft.
Die am häufigsten genannten Bedenken betreffen Rückstände von Antibiotika oder Hormonen im Fleisch, gefolgt
von Pflanzenschutzmittelrückständen und Umweltschadstoffen. Die Deutschen äußerten sich in diesen
Punkten deutlich kritischer als ihre europäischen Nachbarn. Auch ethische Fragen und Tierschutzaspekte haben
für Deutsche eine größere Bedeutung. Bemerkenswert: Landwirte sind für 69 Prozent der Konsumenten
vertrauenswürdiger als Behörden, EU-Institutionen, NGOs und Journalisten.
Landesvereinigung Milch Niedersachsen
Hat Milch Zukunft?
Wie sollen Milchbauernhöfe der Zukunft aussehen? Wie geht’s weiter mit den Milchbauern und dem Nahrungsmittel
Milch? Dazu möchte die niedersächsische Landesvereinigung der Milchwirtschaft (LVN) einen
Austausch vor allem auch mit jungen Verbrauchern anregen. „Hat Milch Zukunft?“, heißt daher die Headline,
mit der die LVN eine Brücke vom Erzeuger zum Verbraucher schlagen möchte und dabei gleichzeitig einen
Dialog „auf Augenhöhe“ anregen will. Gemeinsam mit Verbrauchern, Experten, Landwirten, Fürsprechern
und Gegnern sucht man nach Antworten. Auf den Social Media-Kanälen wie Facebook- und Instagram wird
dafür eine Plattform zum Zuhören und Mitreden geschaffen.
Frico macht’s ohne
Seit Januar 2020 sind alle
Sorten von Frico Gouda
ohne Gentechnik erhältlich.
Die „Ohne Gentechnik“-
Kennzeichnung des Verbandes
Lebensmittel ohne Gentechnik
e.V. (VLOG) signalisiert jetzt
bei den Frico-Sorten „Gouda
Holland Jung und Mittelalt“
sowie dem „Liebling der Saison“,
dass sie ohne Gentechnik
hergestellt werden.
Kalorienbedarf
steigt an
Die wachsende Weltbevölkerung
könnte den globalen Bedarf
an Lebensmitteln zusätzlich
erhöhen. Das schreiben
Forscher um Stephan Klasen
von der Universität Göttingen.
Ihren Berechnungen zufolge
könnte der weltweite Kalorienbedarf
bis zum Jahr 2100
um bis zu 80 Prozent steigen.
Würden die Menschen im
Schnitt nicht schwerer werden,
prognostizieren die Forscher
mit 61,05 Prozent eine etwas
schwächere Zunahme. Klasen
und sein Team gehen von rund
11,2 Milliarden Menschen im
Jahr 2100 aus.
Rekordmenge
Raclette
Die auf Raclettekäse
spezialisierte Emmi-Käserei
in Landquart knackt die
100-Millionen-Grenze. So
viel Milch wurde im seit
2003 von Emmi gemieteten
Betrieb noch nie innerhalb
eines Jahres verarbeitet. Zu
verdanken ist diese Erfolgsgeschichte
der steigenden
Nachfrage nach Raclette in
der Schweiz.
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