Regionalkonzepte
Die in Elsterwerda in Brandenburg
beheimatete Molkerei der französichen
Andros-Gruppe unterzieht derzeit
ihre Traditionsmarke Mark Brandenburg
einem Relaunch. Seit mehr als 25 Jahren
werden in Elsterwerda Molkereiprodukte
hergestellt, vornehmlich für den Absatzmarkt
in den neuen Bundesländern. Dabei
sind Brandenburg und Berlin nach wie vor
die Hauptabsatzgebiete. Mit über 30 Artikeln
sieht sich die Marke nach dem Relaunch
als Vollsortimenter im Bereich der
weißen Linie und damit sozusagen als „Begleiter
durch den Tag“. Die ersten absatzpolitischen
Schritte sind bereits eingeleitet.
„Wir werden den neuen Markenauftritt
und die neu gestaltete Produktlinie in den
kommenden Wochen in den Zentralen des
Lebensmittelhandels vorstellen“, kündigt
Jörg Rögner an. Der neue Vertriebsleiter
ist seit dem vergangenen Jahr sowohl für
das Markengeschäft als auch für den Absatz
der Handelsmarken verantwortlich.
Bis ins Jahr 1991 reicht der Ursprung
der Marke zurück. Damals wurde die
Milch aus dem Bundesland Brandenburg
für Molkereiprodukte unter der gleichlautenden
Regionalmarke für Produkte
der weißen Linie verarbeitet. Doch die
Marke war im harten Wettbewerb, nicht
zuletzt hervorgerufen durch die Übermacht
der Discounter, nicht stark genug.
Sie verlor an Akzeptanz und damit auch
an Wert. Seit Anfang 2018 wurde nach
dem Wechsel der Eigentümer (siehe Milch-
Marketing 8/2018) der Markencharakter
wieder sukzessive in den Mittelpunkt der
Marketing- und Absatzaktivitäten gerückt.
„Bereits jetzt ist das Bekenntnis zur Marke
Mark Brandenburg an den Höfen unserer
Milchbauern über sehr plakative Beschilderungen
sichtbar“, so Rögner.
Für offensichtlich gute Laune sorgt bei Absatzchef Jörg Rögner der eingeleitete Relaunch der
etablierten Markenrange Mark Brandenburg.
Lupenrein
regional
Die deutsche Andros-Molkerei möchte mit dem
Relaunch der Marke „Mark Brandenburg“ starke Akzente setzen.
Neue Sorten stehen in den Startlöchern.
Für den Markenrelaunch wurden u.
a. aktuelle Konsumgewohnheiten und
Konsumwünsche ausgewertet. Zahlreiche
Aspekte wurden dabei berücksichtigt.
Dazu gehörten vor allem unterschiedliche
regionale und altersmäßige Verwendergewohnheiten.
Wie differenziert sich die
Konsumgewohnheiten von Absatzgebiet
zu Absatzgebiet darstellen, macht Rögner
am Beispiel von klassischen Milchgetränken
fest: „Während in Berlin fast alle
Milchtrinker Frischmilch kaufen, liegt der
Frischmilchanteil außerhalb Berlins lediglich
bei rund 20 Prozent. 80 Prozent entfallen
dort auf die H-Milch. Und auch das
Beispiel Kefir macht deutlich, wie extrem
unterschiedlich die Altersunterschiede in
den beiden Bundesländern in Bezug auf
Milchfrischprodukte sein können. So ist
die Kernzielgruppe für Kefir im Berliner
Raum im Durchschnitt gerade einmal
knapp unter 20 Jahre alt, während außerhalb
Berlins die Kernverwender um die
50 Jahre alt sind. „Hierauf die passenden
Produkt- und Gestaltungsantworten zu
finden, ist eine echte Herausforderung“,
verdeutlicht Rögner.
Die Zeichen für das regionale Markengeschäft
stehen jedenfalls wieder ganz auf
Expansion. Das war nicht immer so. „Über
die vergangenen Jahre hinweg ist unser
Label Mark Brandenburg viel zu sehr aus
dem Fokus gerückt. Die vorherigen Eigentümer
hatten in Elsterwerda andere Schwerpunktthemen.
Das werden wir jetzt drehen,“
versichert Rögner. Im Hinblick auf
eine lupenreine Regionalmarke will man
in Elsterwerda zukünftig sämtliche Ingredienzien
neben der Milch ebenfalls aus der
Region beschaffen. Ausnahmen im Fruchtbereich
sind dann zukünftig nur noch bei
exotischen Fruchtzubereitungen zu finden.
Für den Start der neuen Range zum Januar
2019 kündigt der Marketing- und Absatzchef
neben gestalterischen Veränderungen
auch Neuprodukte und „bahnbrechende
Modifikationen in der Markenführung und
den Absatzkanälen“ an.
Bereits jetzt schon ist das Bekenntnis zur Marke
Mark Brandenburg auch an den Höfen der
Milchbauern sichtbar.
24 10/18 m ilch-marketing.de