Käseexkursion
Auf den Spuren
der Alpkäse
Was genau steckt hinter dem Begriff? Was macht ihn so besonders?
Warum sollte er in jeder Käsetheke präsent sein? Unser Reisebericht führt uns nach Vorarlberg.
Auf Käse-Entdeckungsreise begaben
sich kürzlich Studenten der Food
Akademie Neuwied gemeinsam mit Fachkräften
aus dem Lebensmittel-Einzelhandel.
Ihr Ziel: Vorarlberg. Das westlichste
Bundesland Österreichs wird nicht zuletzt
auch in Deutschland wegen seiner exklusiven
Käse besonders geschätzt und geliebt.
Und dahin, wo in den alpinen Höhenlagen
Hart- und Schnittkäse in solider Handwerksarbeit
hergestellt werden, die sich
dort zu Recht Alpkäse nennen dürfen,
zieht es natürlich viele Touristen, besonders
auch aus Deutschland.
Als Alpkäse bezeichnet man Käse, die
ausschließlich in den Alpen in Höhen über
1.000 Meter produziert werden. Alpkäse
gehört zur Gruppe der Bergkäse. Üblich
sind Schnittkäse und Hartkäse mit mehreren
Monaten Reifezeit. Typisch ist die
direkte Verarbeitung der Rohmilch in
Kleinstbetrieben, die auf den Hochalpen
im Zeitraum Mai bis September Tag für
Tag ihre Milch verkäsen. Bei der Bewirtschaftung
von Alpweiden sind in der Regel
alle Familienmitglieder in irgendeiner
Form beteiligt.
Die Herstellung
Die Reisegruppe aus Deutschland besuchte die Alpe Oberdamüls, die auf exakt 1.670 Metern Höhe gelegen zur Ortschaft Raggal zählt.
Hier ist in den Sommermonaten die Familie Nigsch mit einer Gehilfin und einem Senner tätig. Tätig heißt, 32 Milchkühe zweimal täglich
(sieben Tage die Woche) melken und die Abend- und Morgenmilch zu Käse verarbeiten. Dazu auch noch 140 Rinder und 15 Schweine
betreuen. 80 bis 100 Tage sind Anja und German Nigsch mit ihren Kindern in der Regel dort oben in ihrer „Zweitwohnung“. In dieser Zeit
werden rund 4.500 kg Alpkäse produziert. Das sind ca. 180 Laibe zu je 25 kg. Wichtigster Kunde ist die Privatkäserei Rupp in Hörbranz,
die die Laibe abholt und zunächst in die berühmte Käsestraße Bregenzerwald zur weiteren Reifung transportiert.
Aufstieg der Reisegruppe zur Alpe
Oberdamüls auf 1.670 Metern.
Tagtäglich,
sieben Tage
in der Woche,
produziert
Käsemeister
German
Nigsch Alpkäse.
Anja Nigsch
schwärmt
von dem
großartigen
Naturerlebnis,
das sich
der Familie
trotz harter
Arbeit jeden
Tag bietet.
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