3 2021 | moproweb.de 7
löst sein, glaubt man Wohlgensingers
Prognose für einen ersten Markteintritt
im kommenden Jahr.
In jedem Fall müssen die Proteine von
LegenDairy Foods die Zulassung nach Novel
Food erhalten. Diese wird lt. Wohlgensinger
ca. 18 Monate beanspruchen. Sind
die Eiweiße erst einmal amtlicherseits für
unbedenklich erklärt, wird sich dies positiv
auf die Akzeptanz bei den Verbrauchern
auswirken. Dennoch steht die EU für LegenDairy
Foods nicht an erster Stelle,
was die Markteinführung angeht, denn
in anderen, außereuropäischen Ländern
herrscht ein sehr viel offeneres Klima
für Innovation. Aber die EU ist der größte
Milchverbraucher weltweit, so dass auch
dieser Markt in einem späteren Schritt
von LegenDairy Foods nicht vernachlässigt
werden wird.
Kein Verzicht
Ausgangspunkt aller F&E Arbeiten des
Startups ist, dass Produkte hergestellt
werden, die dem Verbraucher den gewohnten
Genuss versprechen. Ein Verzichtskonzept,
wie es z. T. von Veganern
propagiert wird, würde nur in Nischenmärkten
funktionieren können. Wohlgensinger
betonte, dass sich auch sein
17köpfiges Team der kulturellen Identität
der Ernährung, der traditionellen
Herstellung und der Liebe zum Produkt
„Milch/Käse“ verschrieben hat – einige
der Mitarbeiter waren zuvor ja auch bei
Danone oder Nestlé tätig. Was die Kosten
angeht, spricht Wohlgensinger vom
Dreifachen des aktuellen Caseinpreises,
in zehn Jahren soll jedoch Kostenparität
herrschen.
Die Präzisionsfermentation, wie LegenDairy
Foods sie betreibt, liefert am
Raffael Wohlgensinger, CEO LegenDairy Foods:
Die Milchwirtschaft wird nicht verschwinden
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Ende gleiche Produkte wie das Tier, beansprucht
aber deutlich weniger Ressourcen.
Wenn zur Produktion keine „Säugetiere,
sondern Mikroorganismen domestiziert
werden“, werden für den gleichen Ertrag
98 % weniger Wasser, 84 % weniger
Energie und 91 % weniger Land benötigt
sowie 65 % weniger Treibhausgase emittiert.
LegenDairy Foods‘ Konzept ist übrigens
nichts wirklich Neues, schon seit den
1980er bzw. 1990er Jahren werden Insulin
und Chymosin fermentativ hergestellt.
Nun kommen im Zuge der 5. Industriellen
Revolution, die von der Gentechnik ausgelöst
wird, eben auch die Milchproteine
hinzu. Wichtig anzumerken ist, dass das
Fermentationsprodukt keine genetisch
veränderten Organismen enthält, im Gegensatz
etwa zu Fleisch aus Zellkulturen.
Und Milch komplett fermentativ produzieren
zu wollen, wird auf lange Sicht nur
eine Vision bleiben.
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