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Corona belastet
das Geschäft
Online-Tagung der Hohenloher Molkerei
Da Milcherzeugerversammlungen
vor Ort aufgrund
der Corona-Auflagen aktuell
nicht möglich sind, organisierte
die Hohenloher Molkerei am 25.
Februar ein virtuelles Treffen mit begleitender
Fachtagung. Ca. 300 der Hohenloher
Bauern hatten sich angemeldet,
die Veranstaltung wurde darüber
hinaus für alle aufgezeichnet, die keine
Zeit hatten. molkerei-industrie war dabei.
Hier eine Zusammenfassung, die
ausführlichere Textversion wurde bereits
auf moproweb.de veröffentlicht.
Der Hohenloher-Vorstandsvorsitzende
Manfred Olbrich beklagte in seiner
Begrüßung, dass die Landwirtschaft
zwar als systemrelevant gilt, dies vom
Handel aber nicht honoriert wird. Die
Preise decken die Kosten nicht mehr,
die Auflagen für die Höfe steigen stetig,
die Stimmung unter den Erzeugern
sei „mies“. Zukünftig, so Olbrich, müssen
die Margen besser werden. In diesem
Zusammenhang begrüßte Olbrich den
Start der Branchenkommunikation, die
für eine Verbesserung des Images der
Milchwirtschaft sorgen wird.
Hohenloher Molkerei
im Jahr 2020
Martin Boschet, geschäftsführer Vorstand
der Hohenloher Molkerei, gab einen
Überblick über das Jahr 2020. Der
Umsatz lag bei 222,5 Mio. €, beschäftigt
wurden 170 Mitarbeiter, der Rohstoffeingang
stieg auf 420 Mio. kg, wovon
406 Mio. kg von 933 eigenen Lieferanten
24 3 2021 | moproweb.de
stammten. Dieser Anteil legte im
Jahresvergleich um 3,6 % zu.
Die vom Handel zum Jahreswechsel
durchgesetzte Preisreduzierung bei
Butter kostete die Hohenloher Bauern
mehr als einen Cent im Milchpreis. Der
Handel hat im Zuge der Einkaufspreissenkung
seine Spanne deutlich erhöht.
Im Vergleich zu früheren Jahren stieg
sie jüngst um 350 %. Verweisend auf
die aktuellen Notierungen erklärte Boschet,
dass die Abgabepreise für Butter
im März wieder angehoben werden, das
Unternehmen werde sich das, was verloren
wurde, „mindestens“ wiederholen.
In Bezug auf die Erzeugerstrukturen der
Genossenschaft stellte Boschet dar, dass
25 % der Bauern nur 3 % des Rohstoffs
liefern. Hier ist die Anbindehaltung noch
stark verbreitet. Die Hofinhaber könnten
oft nichts dafür, wenn sie an beengten
Verhältnissen leiden oder keinen Nachfolger
haben. Die Kühe zeichneten sich in diesen
Ställen jedoch durch Langlebigkeit aus,
die Erzeuger mit Anbindehaltung seien für
die Hohenloher Molkerei ebenso wertvoll
wie solche, die einen Laufstall bieten.
Den Milchpreis für 2020 gab Boschet mit
vorläufig 34,97 Cent an (4,2/3,4, netto).
Damit lag die Hohenloher Molkerei auch
2020 wieder über dem deutschen und dem
baden-württembergischen Schnitt.
Wie stark die Pandemie das Geschäft
des größten H-Milchabfüllers in Süd
Vorstandsvorsitzender Manfred Olbrich (vorne) und Martin Boschet (im Bild mit
Mikrofon), geschäftsführender Vorstand der Hohenloher Molkerei, schilderten auf
einem online-Event wie stark sich die Pandemie auf das Mopro-Geschäft auswirkt
/moproweb.de
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