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Herausforderungen
komplexer Lieferketten
Studie zum Risiko- und Krisenmanagement in der Ernährungsindustrie 2020
Unser Autor: Dr. Michael Lendle, Geschäftsführer AFC Risk & Crisis Consult GmbH, Dottendorfer Straße 82, 53129 Bonn,
Tel.: +49 (0)228 98579 0, michael.lendle@afc.net
Der globale Einkauf von Rohstoffen nimmt weiterhin
zu. In den letzten zehn Jahren haben sich globalisierte
Warenströme mehr als verdreifacht. Dadurch
nehmen auch die Risiken entlang der Lieferkette zu.
Wie sich die Unternehmen auf die Herausforderungen in komplexen
Lieferketten vorbereiten, zeigt die aktuelle Studie der
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AFC Risk & Crisis Consult (AFC) in Kooperation mit der Bundesvereinigung
der deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Rund 250
für Risiko- und Krisenmanagement verantwortliche Mitarbeiter
wurden dazu befragt.
Die meisten Unternehmen optimieren laufend ihr Risiko- und
Krisenmanagement, um vor allem die Anforderungen eines gesundheitlichen
Verbraucherschutzes zu erfüllen. Deutlich sensibler
sind viele Unternehmen aber auch für Risikothemen entlang
globaler Lieferketten geworden. Die Risikowahrnehmung für
Produkte, Marken und Unternehmensreputation hat sich nicht
zuletzt durch die Corona-Krise verändert.
Im Vergleich zu den Befragungen aus den Vorjahren setzt
sich ein positiver Trend weiter fort. So führen 81 Prozent der
Unternehmen verpflichtende Zertifizierungen durch, bei 79
Prozent der Unternehmen finden regelmäßig Audits und Kontrollen
vor Ort statt und 74 Prozent bewerten ihre Lieferanten
basierend auf einer Risikoanalyse. Nachholbedarf besteht
bei der Identifizierung von Hotspots und Risikothemen durch
regelmäßige Monitorings (51 Prozent) wie auch der Sensibilisierung
und Schulung der Lieferanten bezüglich potenzieller
oder bestehender Risiken (31 Prozent), um den steigenden Anforderungen
gerecht zu werden und sich entlang der gesamten
Supply Chain abzusichern.
Die Anzahl der Risiken im globalen Wareneinkauf ist in den
letzten Jahren gestiegen, so 90 Prozent der Befragten. Auch
wenn die Unternehmen der Ernährungsindustrie größtenteils
weniger stark von der Corona-Pandemie betroffen waren,
sind Schwachstellen in den Lieferketten deutlich geworden.
So gehen drei Viertel der Studienteilnehmer davon aus, dass
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