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MILCHGETRÄNKE
Foto: colourbox.de
Koffein-Kick
für das Kühlregal
Milch(misch)getränke sind nach wie vor eine sehr dynamische
Kategorie im Mopro-Angebot. Immer noch sehr spektakulär
entwickeln sich dabei Produkte und Konzepte, die auf den
Koffeingehalt als wichtiges Verkaufsargument setzen.
Die weiße Linie stagnierte im letzten Jahr
bei den Absatzmengen und schrieb eine
rote Null (minus 0,7 Prozent) beim Umsatz.
Deutlich gegen den Trend dagegen entwickelte
sich die Kategorie der Milchgetränke.
Hier registrierte das Marktforschungsunternehmen
Information Resources GmbH (IRI)
in Düsseldorf ein Plus bei den Absatzmengen
von 4,9 Prozent auf mehr als 703.000 t und
bei den Verkaufserlösen auf Einzelhandelsebene
sogar einen Zuwachs von 5,9 Prozent
auf 1,2 Mrd. Euro. Damit stehen die Milchgetränke
für etwa 15 Prozent des Gesamtumsatzes
(11,5 Mrd. Euro) der weißen Linie.
Etwas anders entwickelte sich die weiße Linie
laut dem Marktforschungsunternehmen
Nielsen. Zwar registriert Nielsen für 2019
einen fast identischen Gesamtumsatz der
weißen Linie von 11,7 Mrd. Euro, was aber
einem deutlichen Minus von 3,1 Prozent
entspricht. Auf Milchmischgetränke (inkl.
pflanzlicher Alternativen) entfällt dabei ein
Wert von 612 Mio. Euro oder „nur“ gut fünf
Prozent.
Der wichtigste Grund für diese Diskrepanz
dürfte in den unterschiedlichen Erhebungsmethoden
der beiden Mafo-Unternehmen –
auch aufgrund ihrer verschiedenen Kundenstrukturen
– liegen. So weist Nielsen zum
Beispiel das Segment Eiskaffee als eigenständige
Kategorie in der Gesamtbilanz aus.
Das dürfte aber bei der Beurteilung der
Marktentwicklung letztendlich eher zweitrangig
sein. Denn: Übereinstimmend stellen
sowohl IRI als auch Nielsen bei den „Flüssigen“
ein deutliches Wachstum entgegen
dem allgemeinen Trend in der weißen Linie
fest.
Und das ist schon bemerkenswert. Denn
woher diese Dynamik rührt, erschließt sich
dem Beobachter nicht auf den ersten Blick.
Und auch nicht auf den zweiten. Denn innovative
Milchgetränke, die aktuellen Trends
Rechnung tragen oder ganz neue Akzente
in der Warengruppe setzen, können dafür
wohl nicht verantwortlich gemacht werden.
Diesen Schluss lässt zumindest eine
Betrachtung der Neuprodukte-Launches im
Wettbewerbsumfeld „Milch & Drinks“ des
Jahres 2019 (siehe hierzu auch Milch-Mar-
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