Sonja Wagner und Lactoprot-Gesellschafter Steffen Rode bauen
das kürzlich übernommene Werk in Lübeck weiter aus (Foto: mi)
6 2017 | moproweb.de 21
Auf diesen Linien werden die Komponenten für die einzelnen
Mischungen zusammengestellt (Foto: mi)
Lactoprot hat in Lübeck die Möglichkeit, die Mischer nass zu
reinigen (Foto: mi)
3.000 m² auf die Herstellung von ca. 20.000 t abgesackter Trockenprodukte
ausgelegten Betriebs. Vorhanden sind mehrere Misch- und
Abpacklinien in zum Teil ganz spezieller Ausführung, die Lactoprot eine
gewisse Alleinstellung im Bereich von Spezialmischungen, Stabilisatoren
etc. verschaffen. Dies gilt vor allem im Hinblick auf allergenfreies
Arbeiten, da die Mischer und eine der fünf Absackanlagen komplett
nass reinigbar sind. Die übrigen vier Absacklinien werden spezialisiert
betrieben, so dass eine Kreuzkontamination ausgeschlossen ist. Aufgrund
der in Lübeck möglichen klaren Chargentrennung kann Lactoprot
auch nach Kosher-, Halal- und Bio-Standard produzieren.
Weitere Investitionen
Die Produktion in Lübeck verläuft in klar strukturierten Wegen auf
drei Etagen von oben nach unten, überall herrschen die in einem Trockenbetrieb
notwendigen hygienischen Bedingungen mit konditionierter
Überdruckluft. Innerbetrieblich laufen alle Vorgänge im sog.
Containment. Dabei geht die Rohware aus den angelieferten Big Bags
oder Säcken für den gesamten Transport im Werk in Edelstahlbehälter,
die 1.600 kg fassen.
Lactoprot-Mehrheitsgesellschafter Steffen Rode hat die Gebäude
in Lübeck langfristig gemietet, den Maschinenbestand jedoch komplett
übernommen. Parallel wurde und wird am Standort investiert.
Noch im Lauf dieses Jahres wird ein 6.000 l-Mischer von Lödige die
vorhandenen Mischer mit Kapazitäten von 1.500 kg und 3.000 l ergänzen.
Neben der Herstellung eigener Produkte setzt Lactoprot in
Lübeck stark auf Werklohnproduktion, aktuell werden bereits 50 %
der Auslastung über Produktionsaufträge renommierter Unternehmen
abgedeckt – mit steigender Tendenz, wie Rode berichtet. Um
höhere Produktionsvolumina bewältigen zu können, wird das Werk
Lübeck, das aktuell 12 Mitarbeiter beschäftigt, im nächsten Jahr
noch mit einer automatischen Sackpalettierung ausgestattet.
Ausbau der Kompetenz
Hierüber vergisst das Unternehmen allerdings nicht, den Akzent auf
die eigenen Erzeugnisse zu legen. Aus einem Portfolio von Casein,
Lactose, WPC, Milchcalcium, entmineralisierten Molkenerzeugnissen
u.v.m. aus der Eigenproduktion lassen sich zusammen mit Zukaufsingredients
Stabilisatoren für die Milch- und Feinkost- sowie Fleischindustrie
ebenso komponieren wie Spezialprodukte für die Sportler-
oder Seniorenernährung. Geschäftsfelder, die Lactoprot entweder
seit Jahren besetzt hat oder, wie im letzteren Fall bzw. bei Stabilisatormischungen
auf Hydrokolloidbasis, weiter ausbauen will. Für
Sportlernahrung werden demnächst entsprechende Abpackkapazitäten
installiert. Parallel dazu baut das Unternehmen seine fachliche
Kompetenz permanent weiter aus, wie z. B. jüngst mit der Einstellung
eines Spezialisten für Produktentwicklung, der sich auf ein neu eingerichtetes
Technikum am Standort Kaltenkirchen stützen wird.