Der Tradition verbunden
Die Marke Alma der Privatkäserei Rupp steht für echte, traditionelle
Käse aus Vorarlberg. Alma ist Teil und Förderer der Alp-
und Käsekultur der Region. Damit trägt das Unternehmen nicht
nur zum Erhalt der Alpwirtschaft bei, sondern auch zur Pflege der
Kulturlandschaft Vorarlbergs. Milch-Marketing sprach mit Christof
Abbrederis, Alma Bereichsleiter, über Tradition und Moderne in
der Herstellung und Vermarktung von Käsespezialitäten.
Milch-Marketing: Welche Herausforderungen gilt
es zu bewältigen, um handwerklich arbeitende
Käsereien mit modernen Strukturen zu verknüpfen?
Christof Abbrederis: Uns ist es wichtig, die kleinstrukturierte Landwirtschaft
und Käsereiwirtschaft nicht nur aus althergebrachter Tradition
zu erhalten. Der Unterschied liebevoll in Handarbeit hergestellter
Produkte muss für die Konsumenten spür- und erlebbar sein. Tradition
ist dort sinnvoll, wo sie einen Mehrwert bringt. Innovation dort, wo
sie Sinn macht, wie in einem der modernsten Käsereifekeller Europas.
Es ist sinnvoll, 30 Kilogramm schwere Bergkäse mit modernsten
Robotern zu pflegen. Da kommt Handarbeit an ihre Grenzen.
Auch ist es für uns wichtig, modernste Hygiene- und Qualitätsstandards
zu erfüllen, auch in den kleinen handwerklichen Strukturen.
18 • KOMPAKT S eptember 2021
Wie kommunizieren Sie die Tradition der Alma Käse?
In diesem Jahr wird die Marke Alma 100 Jahre alt. Dieser Geschichte
sind wir verpflichtet – sie ist Auftrag und Verantwortung.
Das älteste Markensymbol der österreichischen Milchwirtschaft,
die Alma Sennerin, steht für die selbstbewusste Marke. Wir versuchen
aber auch neue Wege in der Kommunikation und Vermarktung
zu gehen. Das umfasst natürlich die Kommunikationskanäle
und da vor allem die sozialen Medien, aber auch andere neue Projekte,
die so noch nicht dagewesen sind. Neue Ideen, wie der erste
Alpkäse Pop-Up-Store im letzten Winter in Wien, sowie die Ausschreibung
für ein Alma Alpschreiber-Stipendium im Jubiläumsjahr
ergänzen die traditionellen Wege wie Schulungen und Besuche
von interessiertem Publikum in den Sennereien und Alpen vor Ort.
Stellen Sie fest, dass beim Konsumenten Themen
wie Heumilch, Tradition und Handwerk zu wichtigen
Kaufentscheidungskriterien geworden sind?
Das ist schwer quantifizierbar. Aber Konsumenten sind mehr und
mehr an der Geschichte hinter den Produkten interessiert. Sie
wollen informiert werden und das Thema Herkunft wird immer
wichtiger. Auch die Verarbeitung von tagesfrischer Heumilch ist
für uns essentiell. Das macht einen echten Unterschied im Geschmack
aus und somit für den Konsumenten.
Welche Bedeutung hat die Bedienungstheke für traditionelle
Käsespezialitäten?
Besondere Produkte benötigen eine besondere Beratung. Kompetente
Thekenfachkräfte sind entscheidend, um die Vorzüge
unserer Produkte zu erklären und zu erzählen. Der direkte Kontakt
mit den Endkonsumenten ist von großer Bedeutung, denn er
kann nur über die persönliche Ansprache an der Theke erfolgen.