HANDEL ❙ GELBE & WEISSE LINIE
DEUTSCHES MILCHKONTOR
INTERVIEW
„WIR HABEN UNSERE ZIELE FÜR
DAS ERSTE JAHR ERREICHT UND
ZUM TEIL ÜBERERFÜLLT.“
COO Matthias Rensch, zuständig für die
Markenpolitik beim DMK.
ÜBER DIE
„MILRAMISIERUNG“
Neue Produkte waren schon immer Treiber von Produktkategorien
im Lebensmittel-Einzelhandel. Unter seiner Traditionsmarke
Milram macht seit ein paar Monaten auch das Deutsche Milchkontor
mit bemerkenswerten neuen Produkten auf sich aufmerksam. Allen
gemeinsam ist die klare „Nord-Positionierung“. Über die neue Ausrichtung
befragten wir den für die Markenrange zuständigen COO
beim DMK, Matthias Rensch.
Milch-Marketing: Herr Rensch, die Traditionsmarke Milram wurde
seit über einem Jahr neu aufgeladen und vor allem konsumnah
positioniert. Sind Sie am Ziel? >>
Der Milchgigant
Die größte deutsche Molkereigenossenschaft verarbeitet mit
rund 7.700 Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten in Deutschland,
den Niederlanden und anderen internationalen Standorten
über acht Mrd. kg Milch. Das Produktportfolio reicht von Käse,
Molkereiprodukten und Ingredients über Babynahrung und Eis
bis hin zu Gesundheitsprodukten. Marken wie Milram, Oldenburger,
Uniekaas, Alete und Humana sind eine feste Größe in den
jeweiligen Zielmärkten rund um den Globus. Als einer der größten
Lieferanten des deutschen Lebensmittel-Einzelhandels und mit
einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro gehört die DMK Group
europaweit zu den führenden Unternehmen der Milchwirtschaft.
Die Entscheidung, sich stärker auf die Kernkompetenzen einer modernen
Molkerei, also auf Milch und hochveredelte Milcherzeugnisse
zu konzentrieren, trägt mittlerweile vor allem auf dem heimischen
Markt gute Früchte. Hier steht die Marke „Milram“ als Leuchtturm
für den Norden Deutschlands, der Heimat aller DMK-Produkte.
MILRAM WIRD
EMOTIONAL AUFGELADEN
Lifestyle, Trends, gesunde Ernährung sind ebenso wie das Thema
Protein aktuelle Schlagworte, die dem Markenklassiker Milram
derzeit zu großem Erfolg verhelfen. Hatte das Label bis vor ein
paar Jahren, abgesehen von seinen Käsesorten, die zum Teil nach
ost- und norddeutschen Inseln benannt wurden, nur eine begrenzt
erkennbare geografische Heimat, steht die Marke Milram jetzt
klar und unverkennbar für Norddeutschland. Sorten wie „Moin
Vanille“, „Kalder Kaffee“ oder „Friesen Drink“ unterstreichen den
Wunsch, sich deutlich zu den küstennahen Wurzeln der Milcherzeuger
zu bekennen und für sie einzutreten. Das Produktportfolio
in der weißen und gelben Linie fokussiert sich auf Trinkmilch, Milchmischgetränke,
Käse, Butter, Quark und Desserts. Aber es ist nicht
der klassische Hofladen, der hier bedient wird. Vielmehr hat das
Marketing unter der Leitung von Matthias Rensch (Business Unit:
Marke) es verstanden, zeitgemäße und trendige Milchprodukte zu
entwickeln, die nicht nur emotional norddeutsch aufgeladen sind,
sondern vor allem aktuellen Verbraucherwünschen entsprechen.
Der Lebensmittel-Einzelhandel jedenfalls vergibt den „Neuen vom
DMK“ zum Großteil Bestnoten und freut sich über den frischen
norddeutschen Wind, der seit einiger Zeit in seinen Kühlregalen weht
und für mächtig Umschlag und Umsatz sorgt. Das unterstreichen
eindrucksvoll auch die wachsenden Marktanteile und die aktuellen
Absatzzahlen. Der Käseabsatz unter der Marke Milram ist alleine im
zurückliegenden Jahr erneut um beachtliche 23 Prozent gewachsen.
Innerhalb der weißen Linie haben sich insbesondere die Kategorien
Frühlings- und Gewürzquark sowie Getränke eindrucksvoll in Szene
setzen können. Darunter z. B. Friesen Drink oder Kalder Kaffee.
07/20 milch-marketing.de 19