9 2017 | moproweb.de 21
Zum Zeitpunkt des Redaktionsbesuches hatte KS auch einen Prozessautomaten
B25 – 1500 in der Endmontage. Die Maschine ist
ein „Alleskönner“: ein deutscher Kunde aus dem Feinkostbereich
wird darauf 1.200 Rezepturen für Soßen, Dips etc. produzieren
(Foto: KS)
Cremig-süße Schmelzkäsedesserts sind nahrhaft und schmecken
lecker
umfasst, stehen im Unternehmen in Ausbildung. „Wir ziehen uns
die eigenen Leute heran, denn Know-how ist ja unser Hauptkapital“,
erklärt Olivier Jonnette, Leiter des aktuellen China-Projekts.
Eine Projektzeit von ca. eineinviertel Jahren wie im vorliegenden
Fall ist nicht ungewöhnlich, manche Projekte dauern sogar
drei Jahre, erläutert Jonnette, denn oft sind damit auch bauliche
Maßnahmen verbunden. Dass KS mehrere Wochen für Konstruktion
und Auslegung benötigt, liegt daran, dass im Anlagengeschäft
kein Projekt dem anderen gleicht und die Linien stets
komplett neu bezogen auf Kundenwünsche, die Platzverhältnisse
vor Ort und die Endprodukteigenschaften konzipiert werden
müssen – auch wenn KS auf standardisierte, bewährte Komponenten
zurückgreifen kann. Die KS-Werke in Creglingen und
Winterbach arbeiten mit einer sehr hohen Fertigungstiefe, zugekauft
werden nur elektronische Komponenten (vorzugsweise
deutsche Hersteller), Antriebe und Pumpen. Damit bekommen
die Kunden weltweit ein wirklich gelebtes „Made in Germany“.
Die Linie
Die in der Endmontage stehende Linie startet mit einer Hebevorrichtung
für die Grobzutaten Butter, Cheddar und Milchpulver.
Diese werden manuell in einen Beschickungswagen mit 300 l
Fassungsvermögen gegeben, der dann maschinell in einen darüber
angeordneten Mischer gekippt wird. Die Zudosierung flüssiger
Komponenten wie z. B. Wasser erfolgt automatisch. Von
einer erhöhten Arbeitsbühne aus können Minorkomponenten
der Rezeptur händisch zugesetzt werden.
Nach dem Mischen geht der Mix in einen Pufferbehälter,
aus dem er auf einen Kocher dosiert wird. Hierfür wird ein KS
Prozessautomat vom Typ FV-175 mit 200 l Fassungsvermögen
eingesetzt. Darin wird die Schmelzkäsebasis auf 85 °C erhitzt
und homogenisiert, um sicherzustellen, dass jede Charge exakt
die Spezifikationen erfüllt. Über ein weiteres Puffersilo gelangt
das Produkt in eine kontinuierliche UHT-Erhitzung, die auf bis
zu 145 °C gehen kann. Die UHT-Linie ist zweikreisig angelegt,
so dass eine Linie produzieren kann, während die andere CIPgereinigt
wird. Nach einer Expansionskühlung auf 90 °C kommt
das Produkt in einen Cremierbehälter mit Rührwerk, in dem die
Endtextur eingestellt wird. Den „Cremiergrad“ stellt KS auf Basis
seiner langjährigen Erfahrung in der Schmelzkäseproduktion
optimal ein. Vor der Abfüllung werden in der für China bestimmten
Linie über eine Dosierstation noch weitere Zutaten wie Sirup,
Fruchtzubereitung oder Aromen zugegeben.
Die von der Redaktion besichtigte Anlage ist kompakt auf ca.
10 x 20 m aufgebaut und läuft vollautomatisch, lediglich eine
Person ist für die Überwachung notwendig. Der Durchsatz ist
auf 2 t/h ausgelegt, was für eine Schmelzkäseproduktion eine
durchaus ordentliche Größe darstellt (KS baut indes auch sehr
viel größere Installationen: 20 t/h sind in der Petfood-Industrie
keine Seltenheit). Die Anlage ist im Hygienestandard ausgeführt
und komplett SPS-gesteuert. Dies bietet auch die Möglichkeit
zur Rezeptursteuerung und Anbindung an ERP-Systeme.
Feste Ansprechpartner
Bei KS sind die jeweiligen Projektleiter immer auch für die weitere
Betreuung der Kunden zuständig, was z. B. eine ständige
Erreichbarkeit für Hilfestellung bei allfälligen Störungen beinhaltet.
Langjährige Kunden wissen es zu schätzen, dass sie bei KS
eine feste Ansprechperson haben, die sich genau mit den jeweiligen
Anlagen auskennt. Neben dieser Beratungskompetenz ist
es vor allem auch die Robustheit der Maschinen und Anlagen, die
KS immer wieder Kundenaufträge verschaffen – die beschriebene
Linie stellt z. B. eine Ergänzung für eine bereits beim Kunden
bestehende Anlage dar.