GELBE LINIE - Hart- und Schnittkäse: Die Verkaufszahlen steigen weiter an

Milch-Marketing_09_2016

Geschmackssache Hart- und Schnittkäse beherrschen die Kühlregale. Aber ihre große Vielzahl und Vielfalt bergen das Risiko, sich mit den ertragsschwachen Massenangeboten zu verzetteln. Käse, das ist in erster Linie Schnittkäse. Sie sind sowohl in der Bedienungstheke, beim Prepacking und erst recht im SB-Kühlregal die klar dominante Gruppe. Fachleute teilen dieses Sortiment in Hartkäse (Emmentaler oder Bergkäse), Schnittkäse (Gouda, Edamer, Großlochkäse) und in die Gruppe der Halbfesten Schnittkäse (Tilsiter oder Edelpilzkäse) ein. Die breite Präsenz der Sorten und Marken im Schnittkäsesortiment macht jedoch die Auswahl, die sowohl für den Kunden als auch für den Ertrag richtigen Sorten zu führen, nicht gerade einfach. Die Standardsorten wie Bergkäse, Emmentaler, Gouda oder Edamer sind Pflicht. Aber selbst innerhalb dieser Käsegruppen gibt es unzählige Variationen, die teils mit Kräutern und Gewürzen, teils mit verschiedenen Fettgehaltsstufen, teils aus Roh- oder pasteurisierter Milch, oder aus Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt werden. Alle jedoch haben eine Berechtigung, angeboten zu werden, weil sowohl die Standardsorten als auch die große Masse der sogenannten Spezialitäten auf ein mittlerweile doch recht anspruchsvolles Geschmacksniveau der Käsekunden stoßen. Immerhin belegt Deutschland Platz drei im internationalen Käse-Konsum-Ranking – nach Griechenland und Frankreich. Und da in den beiden zuletzt genannten mediterranen 30 09/16 · milch - marketing.de Ländern mehr Weich- und Pastafilata Käse konsumiert werden, darf sich Deutschland ruhig als die Nummer eins beim Schnittkäsekonsum innerhalb Europas rühmen. Pflicht und Kür Das Hart- und Schnittkäseangebot teilt sich in den drei großen Angebotsformaten SB-Kühlregal, Theke und „offene Theke“ (Prepacking) grob in drei Bereiche: 1. Massenware Hierzu zählen vor allem industriell oder handelsseitig vorverpackte Scheiben in allen Formaten und Gewichten. Zwischen 20 und 50 unterschiedliche Formate, die als Marke oder zunehmend auch als Eigenmarke in der Pluskühlung angeboten werden, sind da keine Seltenheit mehr, seitdem das SB-Kühlregal der Käsetheke mit einem Marktanteil von knapp 90 Prozent längst den Rang und damit auch die Verbraucherzuneigung für die alltäglichen Käsesorten abgelaufen hat. 2. Käse mit Heimat Aber Scheiben sind wie die Standardartikel in der Bedienungsabteilung nur eine lästige Pflicht, weil sie kaum nennenswerten Ertrag liefern. Interessanter sind da schon die kleineren, aber lukrativeren Randsortimente, die geschickt zwischen den großen Marken und generischen Sorten platziert sind. Ihre Vorteile sind ihre Exklusivität und ihre Geschichte. Denn je besser (teurer) ein Käse, desto mehr rücken die besondere Art seiner Herstellung, die Milch und die Region, in der die Milch produziert wird, in den Vordergrund. Käse aus Heumilch oder Milch aus den Alpenregionen haben hier derzeit die Nase vorn. Hart- und Schnittkäse legen weiter zu Quelle: Nielsen Handelspanel 2016 Absatz in 1.000 kg Umsatz in 1.000 Euro 5/14 bis 4/15 5/15 bis 4/16 5/14 bis 4/15 5/15 bis 4/16 SB-Regal 324.916 339.186 2.447.144 2.426.007 Theke 49.843 50.855 645.047 652.109


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