❚ KOMPAKT 10 09/16 · milch - marketing.de Im deutschsprachigen Raum sind mittlerweile ganze Supermarktregale den sogenannten „frei von...“-Produkten gewidmet. Das sind Lebensmittel und Getränke ohne bestimmte Inhaltsstoffe. Also z. B. ohne Gluten, Laktose, Allergene, gentechnisch veränderte Organismen, künstliche Zusatzstoffe oder tierische Bestandteile. Eine aktuelle Untersuchung des britischen Marktforschungsunternehmens Mintel zeigt nun das tatsächliche Ausmaß des „frei von“- Hypes in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Laut Mintels Datenbank weltweiter Produkteinführungen waren „frei von“-Auslobungen im Jahr 2015 auf fast einem Drittel (31 Prozent) der in Deutschland neu eingeführten Lebensmittel- und Getränkeprodukte zu finden. In Österreich trugen sogar 40 Prozent der Produkteinführungen „frei von“-Kennzeichnungen, während es in der Schweiz 21 Prozent waren. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 wurde nur ein Fünftel der in Deutschland eingeführten Lebensmittel- und Getränkeprodukte als „frei von“ vermarktet. In Österreich waren es hingegen 24 Prozent und in der Schweiz lediglich 13 Prozent. Obwohl „glutenfrei“ weiterhin an der Spitze des „frei von“-Trends steht, wird auch die Kennzeichnung „laktosefrei“ immer beliebter. Laut der Mintel-Untersuchung waren rund sieben Prozent der 2015 in Deutschland eingeführten Lebensmittel und Getränke als „laktosefrei“ gekennzeichnet, fast doppelt so viele wie im Jahr 2011. Auch in Österreich ist der Prozentsatz der „laktosefreien“ Produkteinführungen von fünf auf neun Prozent in den Jahren 2011 bis 2015 angewachsen. Mintel-Studie „Frei von …“ liegt im Trend w w w. m o p r o w e b . d e Bel mag es snackig Die Groupe Bel (Marken Leerdammer, Bonbel) will die französische MOM Group übernehmen. MOM produziert Fruchtkompott und Sahnedesserts sowie gesunde Snackartikel. 2015 wurde mit 1.200 Mitarbeitern in zwei französischen und zwei US-amerikanischen Werken ein Umsatz von 362 Mio. Euro erwirtschaftet. Bel sieht in dem Deal die Chance, ein global bedeutender Lieferant von portionierten, gesunden Snackprodukten zu werden. Die Übernahme soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein und muss von den Kartellbehörden genehmigt werden. Handelsmarken unter Druck Das Marktforschungsunternehmen IRI GmbH stellt einen rückläufigen Marktanteil bei den Handelsmarken in Europa fest. So sank 2015 im Vergleich zum Vorjahr der Marktanteil beim Umsatz der Privat Labels auf 38,3 Prozent, was einem Rückgang von 0,6 Prozent entspricht. Auf die Menge bezogen, liegt der europäische Marktanteil der Handelsmarken bei 47,4 Prozent. Auch hier war ein Rückgang um 0,5 Prozent zu verzeichnen. Milchflasche aus Biopolymer RPC Promens Consumer Nordics hat eine Milchflasche entwickelt, die aus einem Polymer besteht, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. Eine Innenlage enthält einen mineralischen Füllstoff, um Material zu sparen. Die 1-L-Flasche, bei Promens als „Modul“ bezeichnet, ist bei der schwedischen Molkerei Skånemejerier im Einsatz. ANZEIGE job.de mopro Stellenangebote und Stellengesuche Foto: colourbox.de In einer aktuellen Mintel-Umfrage geben 13 Prozent der deutschen Verbraucher an, ihren Konsum von Milchprodukten zu reduzieren oder Totalverzicht zu üben. Besonders ausgeprägt ist dies bei den jüngeren Konsumenten: 19 Prozent der 16- bis 24-jährigen geben an, Milchprodukte zu meiden. Quark sowohl im Umsatz als auch im Absatz rückläufig Performance Kategorie Quark (ohne Skyr) MAT April 2016 Quelle: IRI MAT April 2016 Umsatz in Mio Euro VÄ in % Absatz in 1.000 Tonnen VÄ in % QUARK 858,0 -2,7% 368,4 -0,8 % Trad. LEH 200-799 qm 68,8 -5,2% 25,5 -3,5 % Verbrauchermärkte >= 800 qm 388,5 -1,9% 146,7 0,1 % Aldi/Lidl/Norma 246,3 -3,7% 127,6 -1,4 % Markendiscounter 154,3 -2,2% 68,6 -0,3 % MAT April 2016 Umsatz in Mio Euro VÄ in % Absatz in 1.000 Tonnen VÄ in % TEILMARKT 858,0 -2,7% 368,4 -0,8 % Naturquark 404,4 -2,3% 216 -0,1 % Fruchtquark 283,9 -2,9% 100,9 -2,6 % Gewürzquark 169,7 -3,5% 51,4 -0,7 % Im Beitrag „Skyr kannibalisiert“ in der August-Ausgabe von Milch-Marketing (S. 21) sind in der Grafik einige Zeilen durcheinander geraten, so dass v. a. die große Bedeutung der Verbrauchermärkte im Quarkmarkt falsch dargestellt wurde. Deshalb an dieser Stelle noch einmal die Tabelle mit den nun korrekten Zahlen.
Milch-Marketing_09_2016
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