ZNU: 8. Zukunftskonferenzim Namen der Nachhaltigkeit

Milch-Marketing_04_2016

❚ KOMPAKT w w w. m o p r o w e b . d e Weltweit mehr Milch Das US-Landwirtschaftsministerium erwartet, dass die Milcherzeugung in den Vereinigten Staaten in den nächsten Jahren um 23 Prozent auf 112 Mrd. l steigen wird. Das Plus wird vor allem von höherer Milchleistung getragen sein. Die Leistung der Milchkühe – so prognostiziert die USDA – wird auf 12.000 Liter je Milchkuh im Jahr steigen. Mehr Verantwortung für Molkereien „Wir erwarten von unseren Molkereien, dass sie bei den Preisverhandlungen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel auch die Interessen der Milchbauern vertreten. Statt ruinösen Unterbietungswettbewerb bei den Preisen sollten sie ihre Verantwortung im Markt für die heimische Landwirtschaft und die Milchbauern ernst nehmen und nicht durch Billigpreisstrategien das wirtschaftliche Ende zahlreicher innovativer Milchviehbetriebe verursachen“, appellierte DBV-Vizepräsident Udo Folgart kürzlich auf dem Milchgipfel in Berlin an die Adressen der Molkereien und des Lebensmittel Einzelhandels. Folgart schlug ein Aktionsbündnis vor, in dem Milchbauern, Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel im Sinne einer wettbewerbsfähigen, starken Milchwirtschaft „an einem Strang ziehen“. Holland produziert mehr Milch Die Milchanlieferung ist in den Niederlanden im Februar um 22 Prozent höher als im Vorjahresmonat ausgefallen. Insgesamt wurden 1,16 Mio. kg Milch mehr an die Molkereien geliefert. Zwischen April 2015 und Februar 2016 liegt die Milchanfuhr in den Niederlanden bisher bei plus 11,4 Prozent oder 1,3 Mrd. kg. 10 04/16 · milch - marketing.de Das mittlerweile 15-köpfige ZNU-Team hat zur Umsetzung von Nachhaltigkeit grundlegende Thesen aufgestellt, die neben dem aktuellen Status Quo auch Anregungen für die tägliche Arbeit in der Lebensmittelbranche geben sollen. Nach der Konferenz stellten sich der Kamera (v.l.): Dr. Axel Kölle (ZNU-Leiter) zusammen mit den Beiratsmitgliedern Bernd Biehl (Lebensmittel-Zeitung), Michael Durach (Develey), Dr. Michael Raß (Teutoburger Ölmühle), Martina Sandrock (Connect & Innovate), Hans-Günter Trockels (Kuchenmeister), Philip Dean Kruk-De la Cruz (Esmeralda Venture Capital) und Dr. Christian Geßner (ZNU-Leiter) Nachhaltigkeit ist zwar in der Foodbranche angekommen, jedoch immer noch eine Nebenstrategie. Dieses Fazit bilanzierten einmal mehr die Initiatoren auf der achten Zukunftskonferenz des ZNU, dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Witten/Herdecke. Mitglieder und neugierige Unternehmen aus der Lebensmittelbranche treffen sich hier regelmäßig, um neue Ideen und Konzepte über Nachhaltigkeitsprojekte vorzustellen und Anregungen mitzunehmen. Aus dem ZNU ist so in den vergangenen Jahren ein Netzwerk in der Lebensmittelbranche, u. a auch mit Beteiligung verschiedener Molkereien, entstanden, dass praxiserprobte Instrumente entwickelt, gemeinsam Werte vermittelt und vor allem den Dialog mit dem Lebensmittelhandel fördert. Der zeigt sich nämlich zwar interessiert, honoriert jedoch nach wie vor nur selten die zum Teil kostenintensiven Investitionen der Foodindustrie in Nachhaltigkeit. Ohne die Mitwirkung des Lebensmittel-Einzelhandels jedoch bleiben viele der Bemühungen auf der Strecke. Kurzum, ein Mehrwert kann nur dann realisiert werden, wenn Handel und Hersteller gemeinsam Ideen, Maßnahmen und Konzepte am POS umsetzen. Wie es gehen kann, erklärte Rewe-Einzelhändler Stefan Lenk kürzlich auf der 8. Zukunftskonferenz des ZNU in Witten. Vorgestellt wurde ein Pilotprojekt, bei dem in drei ausgewählten Lenk-Supermärkten in Bochum und Sprockhövel in den letzten beiden Septemberwochen 2015 sogenannte Nachhaltigkeitsinseln errichtet wurden. Im Pilotprojekt sollte herausgefunden werden, wie das Thema Nachhaltigkeit bei den Verbrauchern ankommt und ob sich die Kaufbereitschaft auch ohne Preisreduktionen steigern lässt. „Als Händler“, so bilanzierte Stefan Lenk auf der Konferenz, „hat mich die Aktion begeistert. Die Umsätze der betroffenen Produktgruppen wurden deutlich gesteigert und auch meine Mitarbeiter waren motiviert beim Thema Nachhaltigkeit dabei. Wir werden die Aktion auf jeden Fall in unseren neun Filialen wiederholen. Jetzt sollen weitere Händler für derartige Aktionen begeistert werden, um den ganzheitlichen ZNU-Standard sukzessive auch auf andere Einzelhandelsbranchen auszudehnen, erklärte Projektleiterin Alicia Seifert vom ZNU. ZNU-Zukunftskonferenz Schulterschluss gesucht Das ZNU - Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung ist ein anwendungsorientiertes Forschungsinstitut in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Als Nachhaltigkeitsinitiative von Wirtschaft und Wissenschaft arbeitet das ZNU in den Bereichen Forschung, Lehre, Weiterbildung und Konferenzen daran, Nachhaltigkeit für Führungskräfte von heute und morgen greifbar zu machen und für die Chancen nachhaltiger Unternehmensführung zu begeistern. Homepage: http:// www.uni-wh.de mopro ANZEIGE job.de Stellenangebote und Stellengesuche


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