Bio heisst Verantwortung
Landwirt Franz Haslehner liegt das Wohl seiner Tiere am Herzen.
Bei der Milchproduktion werden männliche Kälber, Lämmer
und Ziegenkitze nicht benötigt. In Zeiten, in denen Handel
und Verbraucher bei Themen wie Tierwohl und Tiergesundheit
genauer hinschauen, braucht es nachhaltige Konzepte, die Fragen
beantworten. Die Bio-Klosterkäserei Schlierbach hält diese
bereit.
Der Aufschrei bei Tierschützern und Konsumenten ist groß, wenn
Bilder aus der Landwirtschaft auftauchen, bei denen gezeigt wird,
wie mit – meist männlichen – Tieren der Nachzucht umgegangen
wird, die nicht für das landwirtschaftliche Ergebnis benötigt
werden. Meist sind es die Küken, die auf qualvolle Art entsorgt
werden, was das sonst so idyllisch gemalte Bild der Landwirtschaft
eintrübt. Doch der Konsument ist deutlich aufgeklärter
geworden und hinterfragt vermehrt auch die Schattenseiten der
Lebensmittelherkunft. Dabei geht es nicht nur um männliche Küken,
die nicht als Legehennen zu gebrauchen sind, sondern auch
um Kälber, Lämmer und männliche Kitze in der Milchwirtschaft.
10 • KOMPAKT S eptember 2019 • www .moproweb.de
Und dabei ist es unerheblich, ob man den konventionellen oder
den Bio-Markt betrachtet. Es ist höchste Zeit, dass diese Themen
angesprochen und vor allem gelöst werden.
Die Problematik haben die Handelsketten bereits erkannt und
entsprechende Richtlinien ihrer Einkaufspolitik ins Leben gerufen.
Von der Rewe Group heißt es dazu, dass sie sich seit
Jahren intensiv für mehr Tierwohl, Tiergesundheit und Tierschutz
engagiert. Dafür würden Maßnahmen entwickelt, die auf die jeweilige
Tierart zugeschnitten sind und die Rahmenbedingungen
der verschiedenen Wertschöpfungsketten berücksichtigen. „Die
Rewe Group fordert und fördert sektorale Veränderungsprozesse,
die den gesellschaftlichen Ansprüchen Rechnung tragen
– auch jenseits der eigenen Geschäftsbereiche“, heißt es aus
Köln. Das Leitbild „Nutztierhaltung der Zukunft“ der Handelskette
bildet bereits seit 2015 den Rahmen für eine nachhaltigere Erzeugung
von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs. Vor allem
der bewusste, auf das Tierwohl ausgerichtete Umgang mit männ-