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KOMPAKT
Deutscher Bauernverband
Börger will neue Branchenorganisation
Ludwig Börger, Milchreferent im Deutschen Bauernverband, hat kürzlich die Molkereien zu mehr Kooperation
und Fusionen aufgerufen. Daneben soll ein Branchenverband gegründet werden, um ein geschlosseneres
Auftreten und eine höhere Schlagkraft der Milcherzeuger und Molkereien sicher zu stellen.
Martin Boschet, Geschäftsführer der Hohenloher Molkerei, fordert dagegen die Stärkung der bestehenden Verbände.
Er unterstützt eine gemeinsame deutsche Milchstrategie, bezweifelt aber, dass sich alle Molkereien an die
Vereinbarungen halten.
Milchindustrie-Verband
STEIGENDE KOSTEN
ERFORDERN HÖHERE PREISE
Trotz weiter steigender Produktionskosten sieht der Milchindustrie-Verband die Branche im Aufwind. Eine
stabile Nachfrage und attraktive Milchprodukte lassen auf gute Umsätze hoffen, meinen (v. l.) Hans Holtorf,
Peter Stahl und Eckhard Heuser.
Dr. Frank Claassen
wird neuer Chief
Financial Officer (CFO)
bei der DMK Group.
Er folgt auf Volkmar
Taucher (62), der seinen
Posten im Rahmen
seiner geplanten Nachfolge
zum Juli 2019
übergeben wird.
Seit Beginn des Jahres
ist Michael Ohlendorf
(55) als Nachfolger
des kaufmännischen
Geschäftsführers
Christan Beilcke bei
der Privatmolkerei
Bauer in Wasserburg
tätig. Ohlendorf wird
zunächst Vertriebsleiter
und soll Mitte des Jahres
Geschäftsführer für
Vertrieb und Marketing
werden. Ohlendorf
kommt von Alpro.
Frank Uszko wird
nach einem Bericht der
Lebensmittel Zeitung
zum 1. März bei Zott
Nachfolger von Hervé
Massot. Als Geschäftsführender
Direktor der
Zott Verwaltungs SE
wird Uszko Vertrieb,
Marketing und Produktion
leiten. Uszko ist
seit drei Jahren Chef
des deutschen Müller-
Markenbereichs.
Hansjörg Herrmann
ist neuer Chief Operation
Officer (COO) der
Unternehmensgruppe
Theo Müller. Er folgt
auf Werner Stegmüller,
der bereits seit
April des letzten Jahres
CEO in der Unternehmensgruppe
ist.
Die Vorzeichen des Milchmarktes sind in diesem Jahr besser als 2018, so der Vorsitzende des Milchindustrie-
Verbandes (MIV) Peter Stahl. Ein wichtiger Grund hierfür sei zum Beispiel, dass die Milchanlieferung in den
nächsten Monaten nicht überproportional steigen werde. Außerdem sei der Verbrauch relativ konstant und
bei einigen Milchprodukten wie zum Beispiel Butter habe die Nachfrage bereits deutlich angezogen.
Sorgen bereiten dem Verband die steigenden Kosten, sowohl auf Erzeugerseite als auch auf Ebene der Molkereien.
Gerade bei Energie, Verpackung und Entsorgung sind die Preise gestiegen. „Nicht bei allen Molkereien
wurden schwarze Zahlen geschrieben“, so Eckhard Heuser. Für den Hauptgeschäftsführer des MIV sind
daher Preiserhöhungen für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Milch unerlässlich.
Nachhaltiges Pilotprojekt
Auf der Pressekonferenz des Milchindustrie-Verbandes in Berlin bot Peter Stahl u. a. auch einen Einblick in
das Thema „Nachhaltigkeit in der deutschen Milchwirtschaft“. Ein hochaktuelles Thema, das derzeit von
einem Pilotprojekt begleitet wird.
Zusammen mit dem Thünen-Institut, Braunschweig, und dem Verein QM-Milch e.V. führt der Verband
eine Pilotphase des Nachhaltigkeitsmoduls Milch im Rahmen der QM-Milch-Zertifizierung durch. 34 Molkereien
nehmen an dem Pilotprojekt teil. Anhand eines Fragebogens werden die Bedingungen auf den
milchwirtschaftlichen Erzeugerbetrieben erfasst. Das Gesamtprojekt wird durch die Bundesregierung
über die BLE-Bonn mitfinanziert.
6 02/19 m ilch-marketing.de