mi | Interview
16 2 2019 | moproweb.de
Kai Acker, Vorsitzender der Geschäftsführung,
KHS: Ein wesentlicher Vorteil
der PET-Flasche ist die Exklusivität des
Designs für unsere Kunden und den
Handel (Foto: KHS)
densten Hygienestufen (UCF-ESL-Aseptik)
Abfüllmaschinen anbieten. Außerdem ist
es uns möglich, Ergänzungen an der Füllmaschine
(wie beispielsweise einen Stückchenfüller
oder ein zweites Füllmodul) später
beim Kunden vor Ort durchzuführen.
Neuentwicklungen sind die Verblockung
unserer Linear-Abfüllmaschine mit der
rotativen Streckblasmaschine InnoPET
Blomax Serie V. Diese neue Streckblasmaschine
steht für Energieeinsparungen von
bis zu 40 Prozent bei einer erhöhten Leistung
von bis zu 2.500 Behälter pro Stunde/
Blasstation und für eine Erhöhung der
Produktionseffizienz bei geringerem Verschleiß
und Wartungsaufwand.
Besonders hervorheben möchte ich
aber unser weiterentwickeltes Portfolio
an Rotativmaschinen. Dieses bietet dem
Kunden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
von der klassischen Trockensterilisation
der Flasche, über nur eine Preformsterilisation
bis hin zu unserem neuestem
„2step-Verfahren“. Dieses ermöglicht eine
kombinierte Preformsterilisation unter
Einsatz einer konventionellen Blasmaschine
mit steriler Luft und anschließender
hygienischer Sicherheitsbehandlung. Alle
Varianten sind auch als Blocklösung verfügbar,
die Kundenanforderungen bestimmen
den Umfang.
mi: Wie grenzt sich KHS im Milchbereich
gegenüber dem Wettbewerber ab?
Acker: Unser spezialisiertes Vertriebsteam
im Bereich Milch kennt und versteht die
individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen
der Molkerei-Industrie. Zur Verbesserung
der Wettbewerbsfähigkeit unserer
Kunden bieten wir eine umfassende
Beratung, beginnend bei Trends im Handel,
kostenorientierter Abfüllung bis hin zur
Markenpräsentation am Point of Sale.
Unser Portfolio umfasst lineare als auch
rotative Abfülllinien, als Blocklösung oder
als konventionelle Aufstellung. Für den
niedrigen und mittleren Leistungsbereich
(12.000 bis zu 24.000 Flaschen pro Stunde)
sind die modularen linearen Abfülllinien eine
optimale Wahl. Die rotativen Abfüllanlagen
erfüllen die Anforderungen für den mittleren
und hohen Leistungsbereich (18.000 bis
zu 54.000 Behälter pro Stunde). Durch die
Modularität bieten wir eine hohe Flexibilität
bezüglich der verschiedenen Hygienestufen,
ob UCF-ESL oder Aseptik.
mi: Ist PET dem Karton als Verpackungsmaterial
überlegen?
Acker: Beide Verpackungssysteme haben
ihre Daseinsberechtigung. Die Verpackung
prägt das Erscheinungsbild des Produktes
entscheidend und trägt dadurch unmittelbar
zur Kaufentscheidung bei. PET bietet
im Vergleich zur klassischen Verbund
(Multilayer)-Kartonverpackung hohe Gestaltungsmöglichkeiten
und ist zudem
kostengünstig in der Herstellung. Neben
den geschätzten PET-Eigenschaften einer
guten Haptik, des leichten Handlings, der
Wiederverschließbarkeit und der Unzerbrechlichkeit
ist ein wesentlicher Vorteil
der PET-Flasche die Exklusivität des Designs
für unsere Kunden und den Handel.
Dies ist besonders am Point of Sale wichtig
für die Marken-Wiedererkennung, welche
durch eine kundenindividuelle Flasche erreicht
wird. PET ist zudem zu 100 Prozent
recycelbar.
Die PET-Abfülllinien von KHS bieten zugleich
eine hohe Formatflexibilität von 100
bis 2.000 Milliliter. Ein Formatwechsel kann
unter aseptischen Bedingungen innerhalb
von 5 bis 10 Minuten durchgeführt werden.
mi: Was sind die Gründe, die bei der Mopro-
Verpackung für PET sprechen?
Acker: Wir sehen derzeit einen weltweiten
Trend, innovative und Added-value-
Molkerei-Produkte in PET-Behältern in den
Markt einzuführen. Dies ist besonders im
Kühlregal zu beobachten, dem Innovationsregal
des Handels.
In der Milchbranche ist ein zuverlässiger
Schutz des Produktes gefordert, wie zum
Beispiel der Lichtschutz (Erreicht durch
Zugabe TiO2 oder Overmolding PreLactia,
Multilayer). Die Design- & Formatflexibilität
für ganze Produktgruppen steigert zudem
die Markenpräsenz.
Für eine hohe Markenwiedererkennung
bieten sich wesentliche Marketingmöglichkeiten.
Die guten Eigenschaften der Verpackung
bedeuten eine hohe Stabilität, Flexibilität,
zuverlässige Qualitätssicherheit und
Kostenvorteile.
Bei einer Abfüllung in PET bietet die Linie
den Abfüllern zudem eine hohe Produktivität
bei größtmöglicher Linienflexibilität.
Wettbewerbsfähige Gesamtbetriebskosten
(TCO) für die Abfüllung von PETBehältern
sind in unserem Fokus, um die
Marktanforderungen unserer Kunden zu
unterstützen.
Mit PET lassen sich innovative Produkte
und Konzepte mit Mehrwert für Marken
und Eigenmarken erfolgreich positionieren.
Die hundertprozentige Recyclebarkeit
von PET und der hohe Einsatz von Recyclingmaterial
und Bio-PET sprechen für die
Verpackung. Flaschen mit einem Recyclinganteil
von 60 bis zu 100 Prozent sind am
Markt schon erfolgreich positioniert, aber
auch Behälter mit einem Anteil von 75 Prozent
Rezyklat und 25 Prozent Bio-PET aus
nachwachsenden Rohstoffen (zum Beispiel
Rosport Mineralwasser Luxemburg).
Der Weltmarkt für Bio-Kunststoffe wird
in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich
um 25 Prozent wachsen. Die Entwicklung
von PEF (Polyethylenfuranoat), einem
neuem Polymer, das voraussichtlich 2023
am Markt erhältlich sein wird, spricht
ebenfalls für eine nachhaltige Ausrichtung
des Marktes für Kunststoffe und für die
Zukunft der PET-Flasche.
mi: Ist PET tauglich für den Massenmarkt
H-Milch?
Acker: Wir glauben, dass trotz der derzeitigen
Diskussion um Kunststoff mehrere
Faktoren für die PET-Flasche sprechen:
PET ist zu 100 Prozent recyclebar. Ebenso
sind der Handel und der große Teil der
Verbraucher sind PET gegenüber sehr po