Trend
Die OGT-
Erfolgsstory
Die Produktion von Milch ohne Gentechnik hat in den
letzten Jahren in Deutschland eine ungeahnte Dynamik
an den Tag gelegt. Eine Vorreiterrolle spielen dabei die
Milchlandwirte in Bayern, die sich schon auf der Zielgeraden
hin zur 100-Prozent-Marke befinden.
Das Thema „Ohne Gentechnik“ (OGT)
zieht in der deutschen Milchwirtschaft
seit exakt zehn Jahren immer größer werdende
Kreise. Das kommt zum einen in der
wachsenden Bedeutung des im Frühjahr
2010 gegründeten Verbandes Lebensmittel
ohne Gentechnik e. V. (VLOG) zum Ausdruck.
Die 31 Gründungsmitglieder aus
den Bereichen Handel, Verarbeitung, Erzeugung
und Kontrolle hatten sich damals
zum Ziel gesetzt, den „Ohne Gentechnik“-
Markt ausbauen. Ein Ansinnen, das ganz
offenkundig von Erfolg gekrönt war und ist.
Denn heute gibt es praktisch kein Molkereiunternehmen
mehr, dass nicht entweder
Mitglied im VLOG oder zumindest Lizenznehmer
des VLOG-Siegels ist. Von der Andechser
Molkerei Scheitz bis hin zur Zott
SE & Co. KG.
Und dass es sich zum anderen bei den
engagierten Unternehmen keineswegs
um Lippenbekenntnisse pro „Ohne Gentechnik“
handelt, zeigt gerade auch die
jüngste Entwicklung in diesem Bereich:
So hat zum Beispiel im letzten Monat das
Management von Arla Foods angekündigt,
dass alle Arla-Landwirte in Deutschland
(sowie in den Niederlanden, Belgien und
Luxemburg) die Fütterung ihrer Milchkühe
auf ausschließlich nicht gentechnisch
veränderte Futtermittel umstellen. Und
zwar im Turbomodus, denn die vollständige
Umstellung soll bereits bis Ende des
nächsten Jahres abgeschlossen sein. Das
betrifft ein Volumen von immerhin sechs
Foto: colourbox.de
Mrd. kg Milch, die alle Arla-Landwirte in
sieben europäischen Ländern produzieren.
„Sand im Getriebe“
durch Aromenzusätze
Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass
dann tatsächlich auch alle Produkte, die
aus dieser Milch hergestellt werden, mit
dem offiziellen VLOG-Siegel ausgezeichnet
werden (können). Denn im Gegensatz
zu den Naturvarianten ist es bei veredelten
Milchprodukten schon recht schwierig bis
zum Teil (noch) unmöglich, den Nachweis
zu erbringen, dass tatsächlich sämtliche
Komponenten einer Rezeptur garantiert
ohne Gentechnik hergestellt/gewonnen
werden. Das Problem dabei stellen – zum
Beispiel bei Fruchtzubereitungen – weniger
die verwendeten Früchte und der Zucker
dar, sondern der Zusatz von Aromen,
auf die offensichtlich noch so mancher
Hersteller angewiesen ist. Aber auch daran
wird gearbeitet, und die Milchwirtschaft
stellt ihre Angebote in kleinen Schritten
zunehmend auf gentechnikfrei um.
Die Karwendel-Werke haben ihre Frischkäsemarke
miree (fast) komplett auf „Ohne Gentechnik“
umgestellt und wollen dies bis Ende
Januar auch bei der Marke Exquisa schaffen.
10 12/18 m ilch-marketing.de