Trendthema
der Handelskonzern als nach eigenen Angaben
erster deutscher Einzelhändler die
Konsumenten darüber abstimmen, welche
zuckerreduzierte Variante eines Schokoladenpuddings
aus der Range „Rewe Deine
Wahl“ in die Kühlregale kommen sollte.
Aus der öffentlichkeitswirksam durchgeführten
Online-Geschmacksabstimmung
ging schließlich der Pudding mit 30 Prozent
weniger Zucker als Sieger hervor. Die
Originalrezeptur dagegen schnitt mit Abstand
am schlechtesten ab.
Die Kölner Zentrale hat angekündigt,
im Laufe dieses Jahres weitere 100 zuckerreduzierte
Eigenmarken-Produkte sukzessive
in ihr Angebot aufzunehmen. Vor
allem in den Warengruppen Molkereiprodukte
und Speiseeis, Cerealien und AFG.
Und bis zum Jahr 2020 sollen für alle relevanten
Rewe-Eigenmarken Produkte mit
reduziertem Zuckergehalt verfügbar sein,
kündigt das Handelsunternehmen an. Für
alle, die sich über den Stand der Dinge
informieren möchten, hat man eigens die
Webseite www.wenigerzucker.rewe.de eingerichtet.
Edeka reduziert um
durchschnittlich zehn Prozent
Auch der Edeka-Verbund besetzt das Thema
Zucker und bezeichnet sich selbst als
Vorreiter bei der Zucker- (und Salz-) Reduktion.
So teilte das Handelsunternehmen
vor einigen Wochen mit, dass man
den Zucker- und/oder Salzgehalt bereits in
über 150 Produkten reduziert habe. Ziel
sei eine weitere Reduktion um bis zu 25
Prozent in relevanten Sortimenten in den
nächsten drei Jahren.
„Wir wollen die Verbraucher unterstützen,
ein gesundes und aktives Leben zu
führen. Zentraler Baustein ist dafür eine
ausgewogene und bewusste Ernährung“,
so Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender
der Edeka AG. „Daher ist es nur konsequent,
dass wir die Rezepturen unserer
Eigenmarken permanent verbessern.“
Konkret zum Thema Zucker hieße das:
Edeka hat den Zuckergehalt durchschnittlich
um rund zehn Prozent reduziert. Bei
knapp einem Fünftel der betroffenen Produkte
wurde der Zuckergehalt sogar um
mehr als 20 Prozent vermindert. Einzelne
Produkte, z. B. Müsli, enthalten heute bis
zu 35 Prozent weniger Zucker, so das Unternehmen.
In Hamburg betont man, dass die Reduktionsstrategie
in einen ganzheitlichen
Ansatz eingebettet sei. Zielsetzung sei es,
Foto: colourbox.de
Zucker polarisiert
YouGov-Untersuchung zu Ernährung und Gesundheit
Die Deutschen sind Genießer! Sie legen zwar Wert auf gesunde Ernährung, doch der
Genuss darf bei ihnen dabei nicht zu kurz kommen. Über die Hälfte der Deutschen
(58 Prozent) bezeichnet Essen als einen wichtigen Teil des Lebens, für jeden Achten (12
Prozent) ist es sogar der Wichtigste. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen Untersuchung
„Food & Health 2018“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov.
Dazu wurden im März 2018 über 2.000 Deutsche repräsentativ über ihre aktuellen
Einstellungen zu Ernährungsthemen und -gewohnheiten befragt.
Die Ergebnisse zeigen zudem u. a., dass den Deutschen vor allem frische und regionale
Lebensmittel wichtig sind. Sie achten darauf, dass die Produkte mindestens in
Deutschland (68 Prozent), am besten aber regional produziert (56 Prozent) werden, da
sie dort mit besserer Qualität, besserem Geschmack und gesünderen Lebensmitteln
rechnen.
Auch das Thema Zucker beschäftigt die deutschen Konsumenten. Viele haben im
letzten Jahr nach eigenen Angaben versucht, ihren Zuckerkonsum zu reduzieren. Der
Gehalt an Zucker gehört für die deutschen Verbraucher laut YouGov zu den wichtigsten
Kriterien bei der Auswahl von Lebensmitteln. Entsprechend punkten 52 Prozent
Lebensmittel mit den Labels „ohne Zuckerzusatz“ oder „zuckerfrei“ (51 Prozent).
Lebensmittel mit natürlichen Süßungsalternativen werden von 35 Prozent geschätzt.
Die Ergebnisse dieser Befragung sind zwar nur eine Momentaufnahme. Aber dass
die Konsumenten für das Thema Zuckerreduktion tatsächlich zunehmend sensibilisiert
sind und dies nicht nur verbal bekunden, sondern ihr Ernährungsverhalten korrigieren,
scheint sich tatsächlich abzuzeichnen. Ein Indiz hierfür sind die rückläufigen
Absatzmengen in den beiden Mopro-Warengruppen Fruchtjoghurt und –Quark sowie
der Nachfrageanstieg bei den Naturvarianten. Selbermischen („da weiß man, was drin
ist.“), am besten noch mit Zutaten aus der Region, ist vielleicht für den einen oder anderen
tatsächlich eine ernstzunehmende Alternative. Ob der Zuckergehalt dann letztendlich
wirklich geringer ist, steht auf einem anderen Blatt.
Etwas mehr als die Hälfte der befragten Konsumenten beurteilen Produkte positiv(er), wenn
sie mit den Hinweisen „Zuckerfrei“/“Ohne Zuckerzusatz“ versehen sind. Andererseits:
Knapp einem Drittel sind solche Hinweise ziemlich egal. Und der Anteil derjenigen, die solche
Hinweise eher als negative bis sehr negative „Empfehlung“ wahrnehmen, liegt auch in einer
nicht zu vernachlässigenden Größenordnung.
08/18 milch-marketing.de 25