Handelsmarken
Neuer
Rekordwert
bei Mopro
Die Bedeutung von Handelsmarken wächst europaweit.
In der Warengruppe Molkereiprodukte wurde nach Stagnation in den
Vorjahren für 2017 erneut ein Rekordwert registriert.
Auffällig ist andererseits, dass der
Marktanteil der Eigenmarken im Bereich
Fruchtjoghurt seit 2014 um fast fünf Prozentpunkte
zurückgegangen ist. Bei den
Mischfetten dagegen haben die Eigenmarken
in den letzten fünf Jahren stark
zugelegt und mittlerweile die 30-Prozentmarke
überschritten.
Wie bereits in der jüngeren Vergangenheit
zu beobachten, interessiert sich auch der
Harddiscount verstärkt für das Geschäft mit
Markenprodukten. Dabei werden die Produkte
erstaunlicherweise nicht systematisch
„verramscht“, sondern auch preislich recht
anspruchsvoll – z. T. zur unverbindlichen
Preisempfehlung der Hersteller – angeboten.
Nach wie vor eine Domäne der Herstellermarken
bleibt der Verkauf über die
Käse-Bedienungstheken. Handelsmarken
haben hier fast keine Bedeutung und bringen
es auf Marktanteile im niedrigen einstelligen
Bereich.
Insgesamt ist darüber hinaus im Bereich
der Mopro-Basisprodukte zu beobachten,
dass der Handel zunehmend Anstrengungen
unternimmt, seine Eigenmarken
durch differenzierende Konzepte zu profilieren.
Im Fokus stehen dabei zum Beispiel
Gentechnikfreiheit, Regionalität, Weidemilch,
Tierwohl und aktuell Rezepturen
mit zuckerreduzierten Inhalten.
Einzelhandelsmarken erfreuen sich nach
wie vor überall in Europa zunehmender
Beliebtheit. Wie die neuesten Nielsen-Daten
im PLMA-Jahrbuch der Handelsmarken
zeigen, erhöhte sich ihr Marktanteil in zwölf
Ländern. In 17 Ländern beträgt er inzwischen
mindestens 30 Prozent.
In Deutschland, dem größten europäischen
Einzelhandelsmarkt, kletterte der
Anteil von Handelsmarken laut PLMAJahrbuch
erstmals auf über 45 Prozent – ein
neuer Rekord. In sechs weiteren Ländern
erreichte ihr Marktanteil ebenfalls einen
neuen Höchststand: Niederlande, Belgien,
Schweden, Norwegen, Ungarn und Türkei.
Betrachtet man daneben die Zahlen für den
Mopromarkt in Deutschland, kommt man auf
noch ganz andere Dimensionen: Der Mengenanteil
über alle Warengruppen hinweg liegt
bei aktuell knapp 60 Prozent (plus 1,3 Prozentpunkte
gg. 2016) und wertmäßig repräsentieren
Handelsmarken etwas mehr als die
Hälfte (plus 2,7 Punkte) der Einzelhandelsumsätze
mit Molkereiprodukten. Das entspricht
in etwa dem Wertanteil von vor drei Jahren.
Spitzenreiter im Eigenmarkenranking
der absatzstärksten Warengruppen sind
nach wie vor geriebener Käse, Sprühsahne,
Körniger Frischkäse und Naturquark,
für die Nielsen sämtlich Marktanteile von
deutlich über 80 Prozent ausweist.
„Ohne Gentechnik“ „Regional“
und „Tierwohl“ sind nach wie vor
vornehmlich Konzepte des Handels,
um gegenüber den Kunden
einen Mehrwert zu kommunizieren.
Ganz aktuell ist jetzt auch
„Weniger Zucker“ (siehe Seite
24 ff) ein Thema.
Mit 21 ausgezeichneten Produkten …
… hatte der deutsche Einzelhandel bei den „International Salute to Excellence Awards“ 2018 der PLMA die Nase
vorn – bereits zum zweiten Mal in Folge. Dieser Wettbewerb fiel für den Bereich Molkereiprodukte allerdings eher
ernüchternd aus: Neben drei ausländischen Produkten wurde lediglich ein deutsches Milchprodukt, der K-Classic
Joghurt Griechischer Art mit Feigenzubereitung von Kaufland, mit einem „International Salute to Excellence Award“
ausgezeichnet. Insgesamt wurden mehr als 120 Produkte von 51 Händlern geehrt. Bewertet wurden die Produkte
nach Kriterien wie Geschmack, Qualität, Aussehen, Verpackung, Produktkonzept und Preis-Leistungs-Verhältnis.
14 08/18 m ilch-marketing.de