KOMPAKT - Milchmarkt: Schnelle Problemlösungen sind nicht in Sicht

Milch_Marketing_07_2016

❚ KOMPAKT Milchlandwirte und Molkereien suchen auch nach dem Milchgipfel in Berlin nach Auswegen aus der anhaltenden Milchkrise. Im Handel verweist man auf funktionierende Mehrwertstrategien in der Vermarktung. 6 07/16 · milch - marketing.de Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel. In Berlin besteht noch Einigkeit darüber, dass die Verantwortung für die Produktionsmengen, das Management der Milchvermarktung sowie den Umgang mit zunehmenden Preisschwankungen allein in den Händen der Marktakteure liegen soll. Foto Gero Breloer/DBV 2016 Seit nunmehr fast einem Jahr decken die Milchpreise nicht mehr die Kosten der Landwirte. Ein Desaster vor allem für die größeren Milchhöfe. Denn besonders sie wollten nach dem Wegfall der Quote stärker von den Exporten profitieren. Jedoch trat genau zum Zeitpunkt des Quotenendes in Europa die Krise an den Welt-Milchmärkten ein und hat die Nachfrage deutlich einbrechen lassen. Das traf vor allem diejenigen Molkereien, die in den vergangenen Jahren vorrangig auf Expansion in Drittlandsmärkten hatten. Denn da die meisten Milchlandwirte eine Abnahden gesetzt Denn da die meisten Milchlandwirte eine Abnahmegarantie für ihre Milch von den Molkereien haben, müssen diese für die jetzt zuviel angelieferten Milchmengen nach neuen Absatzwegen suchen. „Nicht die Bedürfnisse der Verbraucher sind gestiegen, sondern die Erwartungen.“ Alain Caparros, Schnelle Lösungen sind jedoch nicht in Sicht. Wie schon so oft in den zurückliegenden Jahren bei vergleichbaren Überangeboten der Milch werden reflexartig der Lebensmittelhandel und hier vor allem die Discounter an den Pranger gestellt. Sie sind es, die die Preise, zunächst für die Trinkmilch, später dann auch für andere Produkte der weißen und gelben Linie, runterpreisen. Zweimal im Jahr müssen bekanntlich die Molkereien in den Jahresgesprächen bei den Handelszentralen vorstellig werden, um ihr aktuelles Angesetzt CEO Rewe Group in Köln zurückliegenden Jahren bei vergleichbaren Überangeboten Milchpreise Die Milch bleibt im Stresstest DAS NORD-SÜD-PREISGEFÄLLE Zwischen den Innovationsanstrengungen der Molkereien und dem Milchpreis lässt sich ebenso wenig ein gesicherter Zusammenhang herstellen wie zwischen Rechtsform oder Größe der Unternehmen und dem Milchpreis. Prof. Holger Thiele von der FH Kiel sieht dagegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Region und dem Milchpreis, das bekannte Süd-Nord-Preisgefälle. 46 Prozent der untersuchten Molkereien, die im Süden liegen, zahlen überdurchschnittliche Milchpreise aus. Thiele hat das Ganze nach einer Auswertung von mehr als 110 Molkereien über fünf Jahre mit statistischen Methoden untermauert, in die ein Innovations- und Wertschöpfungsindex ebenso einflossen wie die bereits genannten Faktoren. Die Fachzeitschrift „Milch-Marketing“ hat hierzu mit ihrem bei Einkäufern in den Handelszentralen erhobenen Jahres-Ranking der erfolgreichsten Neuprodukte wesentlich beigetragen.


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