Milchhof Sterzing: Interview mit dem Südtiroler Joghurtpionier

Milch_Marketing_07_2016

Der Milchhof Sterzing in Südtirol hat sich als Joghurtspezialist in Italien und Österreich einen Namen gemacht. Kunden in Deutschland beliefert das Molkereiunternehmen seit dem Jahr 2010 mit bisher noch sehr geringen Mengen, aber deutlichen Wachstumsraten. Sowohl im LEH als auch im Naturkostfachhandel sind die Joghurts aus Sterzing erhältlich. Besonders gut verkaufen sich hierzulande die Sterzing-Joghurts im Glas sowie die Zweierpacks. Magdalena Siller, Marketingleiterin des Milchhofs, berichtet im Gespräch mit Milch-Marketing über die Unternehmensphilosophie und was die Joghurts aus Südtirol so attraktiv macht. 26 07/16 · milch - marketing.de Milch-Marketing: Können Sie uns etwas zur Tradition von Sterzing und des Milchhofes sagen? Magdalena Siller: Das Gebiet rund um Sterzing ist nicht gerade für das angenehme Klima bekannt, sondern eher für den häufig wehenden Brennerwind. Das raue Klima und die Höhenlage machen Obst- und Weinbau unmöglich. Daher war die Bevölkerung schon von altersher auf die Vieh- und Landwirtschaft angewiesen, um ihr Überleben zu sichern. 1884 gründeten einige vorausschauende Bauern die Dampfmolkerei Genossenschaft, um ihre Milch einer professionellen Verarbeitung und Vermarktung zuzuführen. Wie wurde aus der Dampfmolkerei ein italienischer Joghurtspezialist? Die Dampfmolkerei Sterzing produzierte zu Beginn Milch, Butter und Käse. Die Sterzinger Butter war der erste Verkaufsschlager und wurde damals in mit Eisblöcken gekühlten Zugwaggons sogar bis nach Wien und nach Berlin an die damaligen Kaiserhöfe transportiert. In den 1970-er Jahren beschloss der Verwaltungsrat, die Produktion auf die Joghurtproduktion umzustellen. Wir waren einer der ersten Betriebe in Italien, der das damals kaum bekannte Produkt auf den italienischen Markt brachte. Diese frühe Entscheidung hin zur Spezialisierung auf das Produkt Joghurt kommt uns auch heute noch zugute. Vom Kleinkind bis zum Großvater kennt in Italien nahezu jeder den Sterzinger Joghurt. Welche Faktoren sind für den Erfolg des Milchhofs Sterzing verantwortlich? Es gibt mehrere Erfolgsfaktoren, die uns auszeichnen. Zum einen natürlich der ausgezeichnete Rohstoff Milch, die enge Verbindung der Bauern zur Molkerei, unsere früh getroffene Entscheidung, Joghurt in und für Italien zu produzieren. Wichtig dabei war natürlich das früh aufgebaute und kapillare Verteilernetz, das es uns auch heute ermöglicht, Sterzinger Joghurt vom Brenner bis nach Sizilien in fast jedes Einzelhandelsgeschäft zu liefern. Nur so war es möglich, aus dem Sterzinger Joghurt in Italien ein Markenprodukt zu machen. Welche Milchsorten werden in Sterzing verarbeitet? Wir verarbeiten zurzeit konventionelle Milch, Bio-Heumilch und Biomilch. Im Jahr 2000 waren wir als Milchhof Sterzing die einzige von zehn Molkereien in Südtirol, die Bioprodukte hergestellt hat. Auch das war damals eine belächelte, aber wie man heute sieht, richtige und zukunftsweisende Entscheidung. Seit 2016 produzieren einige Bio-Bauern nun Bio-Heumilch. Da die Mengen noch gering sind, gibt es zurzeit nur die Italienischer Joghurt-Pionier Der Milchhof Sterzing hat sich in Italien insbesondere im Joghurtbereich große Verdienste erworben. Auf dem deutschen Markt stecken die Sterzinger-Produkte noch in den Kinderschuhen, noch … „Wir waren einer der ersten Betriebe, der das damals kaum bekannte Produkt Joghurt auf den italienischen Markt brachte. Heute kennt nahezu jeder in Italien den Sterzinger Joghurt.“ Magdalena Siller, Marketingleiterin Milchhof Sterzing.


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