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Auf neuem Kurs
IMA Dairy & Food will die einstige Marktbedeutung wiedererlangen
Beim Lieferanten von Abfüllmaschinen
IMA Dairy & Food hat sich
eine tiefgreifende Veränderung
vollzogen: zum Jahreswechsel
hat der frühere Rovema-Chef Thomas Becker
60 % der Anteile übernommen. Damit
wird das Geschäft mit Maschinen von Hassia,
Hamba-Gasti und Erca wieder mehr mittelständisch
und pragmatischer geführt als
bislang. Außerdem werden die genannten
Firmen wieder unabhängig voneinander im
Markt agieren. molkerei-industrie berichtet
von einer Pressekonferenz, auf der IMA
Dairy & Food Mitte Mai in Ranstadt über die
neuen Gegebenheiten informierte.
Der italienische IMA Konzern hatte das
Restgeschäft von Oystar in 2014/15 übernommen
und zum größten Teil in eine Division
IMA Dairy & Food integriert. Allerdings
lief die weitere Entwicklung nicht wie
vorgestellt, spezielle Probleme gab es bei
Hamba-Gasti, da das Programm der beiden
Traditionsfirmen nicht ausreichend kompatibel
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zueinander war. IMA suchte nach
einer Lösung und fand mit Thomas Becker
(54) einen Unternehmer als Partner, der
bereits den Verpackungsmaschinenhersteller
Rovema aus den roten Zahlen geholt
hatte. Beide Seiten einigten sich auf
einen Neuanfang, bei dem IMA weiterhin
40 % der Anteile hält und Beckers Firmengruppe
international unterstützt. Becker
betont, dass er das Geschäft mit seinem
dreistelligen Millionenumsatz nicht wie
eine „Heuschrecke“ führen, sondern weiterentwickeln
und zur einstigen Marktbedeutung
zurückbringen will.
Im Zuge einer Umstrukturierung wird
Hamba aus Gasti gelöst und nach Ranstadt
an den Hassia-Standort überführt. Damit
bekommt Hassia einen Zuwachs an Kompetenz,
indem nun nicht nur FFS, sondern
auch FS Maschinen (Flexline, BK II) produziert
werden. Künftig soll Hamba auch
wieder den Markt für Flaschenabfüllung
bedienen. Ein drittes Standbein bilden
Stickpack-Maschinen für das Werk in Ranstadt.
Gasti bleibt in Schwäbisch-Hall weiter
bestehen und konzentriert sich auf sein
bisheriges Portfolio, wobei vor allem die
kontinuierlich arbeitende Baureihe 'Contitherm'
hervorzuheben ist. Im Zuge der
Neuausrichtung werden 40 Mitarbeiter
nach Ranstadt umziehen, außerdem wird
die Holding in Stutensee aufgelöst.
Der französische Hersteller Erca übernimmt
die Produktion der kleinen Tiefziehmaschinen
P100 für Portionspackungen
und erweitert sein Maschinen-Portfolio
um den kürzlich entwickelten Rundläufer
für vorgefertigte Becher 'GYRO CUP' sowie
die neu entwickelte Füll- und Verschließmaschine
'Flex Cup' für vorgefertigte Becher.
Erca agiert in anderen Märkten als der Rest
der Gruppe, so dass der Hersteller von FFS
und FS Maschinen keine Konkurrenzwirkung
hat. Die bisherige Trennung der Aktivitäten
im Food- und Daiyrbereich wird in der neuen
IMA Dairy & Food übrigens aufgehoben.
Eine voll servobetriebene P300 FFS-Maschine in der Endmontage
in Ranstadt (Foto: mi)
Diese FFS-Maschine Typ P500 ist mit allerlei Sonderausstattungen
versehen und wird an einen Soßenhersteller in UK geliefert
(Foto: mi)