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Monatlicher Marktbericht
Milchspotmarkt Deutschland, ife Kiel
Marktentwicklungen Januar 2018
ergibt sich eine Milchabwertung von rd. 5 %-Punkten oder 1,6 Ct/kg Milch.
Mittlerweile ist – wenn auch verzögert – sichtbar, dass auch die Milchauszahlungspreise
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Rohstoffwert Spotmarkt in Deutschland: I m J anuar 2 018 s inkt d ie
Milchverwertung auf den bundesdeutschen Spotmärkten um 1,6 Ct oder
6,6 % und zwar von 24,4 Ct im Dezember auf 22,8 Ct/kg Milch. Damit liegt
der Markt zwar oberhalb des Jahres 2016 um diese Zeit. Aber: Vor einem
Jahr wurden im Januar mit 31,3 Ct/kg noch 8,5 Ct mehr realisiert. Der
ife Rohstoffwert Spotmarkt stellt die berechnete Verwertung einer Milch
mit 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß auf den beiden wichtigsten Spotmärkten,
den Märkten für Magermilchkonzentrat und Industrierahm, dar.
Marktentwicklungen Magermilchkonzentrat und Rahm: U m 6 ,8 %
oder 31 EUR von 459,0 auf 428,0 EUR/100 kg Fett schwächten sich die
mittleren Rahmpreise im Januar gegenüber Dezember ab. In etwas geringerem
Maße gingen die Preise für Magermilchkonzentrat zurück, die um
4,6 % oder 3,9 EUR von 84,4 auf 80,5 EUR/100 kg TM nachgaben.
Ausblick Spotmarkt: Im Januar 2018 liegt die Milchanlieferung in
Deutschland um rd. 5,2 % oberhalb des Vorjahres. Zeitgleich bewertet der
Spotmarkt die Milch um 27,2 % niedriger. Je 1 %-Punkt Angebotserhöhung
ife Rohstoffwert Spotmarkt Deutschland
(EUR/100 kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt)
Milcherzeugerpreise und ife Rohstoffwert Spotmarkt
(EUR/100 kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt)
Magermilchkonzentrat – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Trockenmasse, ohne MwSt)
Industrierahm – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Fett, 40 % Fett, ohne MwSt)
Quelle: Thiele, H. D., ife Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel, 2018, www.ife-ev.de.
der Spotmarktpreisentwicklung folgen. Demnach dürfte
es mit den Milchpreisen noch ein ordentliches Stück nach unten gehen,
auch wenn sie nie die Talsohle des Spotmarktes erreichen werden. Sollten
sich die Ende des Januars beobachteten Preisentwicklungen fortsetzen,
dann wird es in den nächsten Wochen zur Fortsetzung der Schwäche im
Bereich der Eiweißverwertung und einer Stabilisierung im Bereich der
Fettverwertung kommen. Wie stark der weitere Druck auf die Milchverwertung
insgesamt ist, wird davon abhängen, ob die Milchanlieferung weiterhin
so deutlich oberhalb des Vorjahres liegen wird, ob der Euro in der
Zukunft ähnlich stark sein wird wie im Januar und ob auf dem Weltmarkt
die Preiserholung wieder einknickt. Größere Interventionsauslagerungen
bei Magermilchpulver sind derzeit noch nicht in Sicht, aber bei höheren
Weltmarktpreisen möglich.