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giebedarf können temporäre Messungen
ausreichend sein. Doch auch für große
bzw. energieintensive Unternehmen, für
die sich eine eigene Energiedatenerfassung
mit stationären Messungen sinnvoll
ist, empfehlen sich temporäre Messungen
als erster Schritt. Denn sie geben erste
Hinweise auf den tatsächlichen Verbrauch,
die Lastspitzen und -täler sowie die Haupt-
bzw. Großverbraucher.
Die Messtechnik für den temporären
Einsatz ist zwar meist teurer als eine vergleichbare
stationäre Lösung, doch sie
kann verhindern, dass hohe Investitionen
an der falschen Stelle getätigt werden. Ein
weiterer Vorteil ist, dass sie sich flexibel
an unterschiedlichen Maschinen oder Anlagen
nutzen lässt. Ein kostengünstiges
mobiles Messsystem ist das econ case von
econ solutions. Es umfasst das Energie-
und Leistungsmessgerät econ sens3 mit
einem Rogowskispulensatz und dem V-Kit
für die Spannungsversorgung und -messung.
Es erfasst die elektrische Leistung,
Energie, Ströme und Spannungen für dreiphasige
Verbraucher.
Der Spulensatz ermöglicht im Gegensatz
zu klassischen Stromzangen die unterbrechungsfreie
Installation innerhalb weniger
Minuten und verbindet sich per einfachem
Steckverbinder mit dem Grundgerät. Zudem
misst er alle drei Phasen gleichzeitig,
eine Stromzange misst jeweils nur eine
Phase. Da die Spulen außerdem kleiner
sind, eignen sie sich auch für Messungen,
wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Das
Energie- und Leistungsmessgerät econ
sens3 verfügt über ein integriertes Webinterface,
so dass Nutzer die Messdaten
sofort betrachten und analysieren können.
Minutendaten der Strom-, Spannungs-,
Leistungs- und Energieverbrauchswerte
werden zudem im internen Speicher abgelegt.
So haben Nutzer auch Zugriff auf
historische Daten und können die Messungen
nach einer Messperiode bequem am
Schreibtisch auswerten. Hierfür können sie
über ihren Webbrowser auf die im Gerät
bereits enthaltene Auswertungssoftware
von econ solutions zugreifen ohne diese
auf dem eigenen Rechner installieren zu
müssen. Die Software stellt die Messwerte
grafisch und tabellarisch dar und ermöglicht
die Analyse in verschiedenen zeitlichen
Auflösungen. Meist genügt die Analyse
der 15-Minuten- oder Minuten-Daten.
Alle Parameter dieser Werte speichert der
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econ sens3 für 13 Monate (15-Minuten-Daten)
bzw. 39 Tage (Minuten-Daten). Für feinere
Analysen können auch Sekunden- und
sogar 100ms-Daten ausgewertet werden.
Zur Weiterverarbeitung in anderen Programmen
lassen sich die Messdaten manuell
als CSV- bzw. Excel- oder Text-Datei
exportieren und abspeichern. Optional bereitet
econ solutions in einem monatlichen
Energiebericht die Daten für die strukturierte
Analyse auf.
Das econ case kommt in einem robusten
Kunststoffkoffer, in dem alle Komponenten
staubgeschützt und stoßsicher untergebracht
sind. Als zusätzliches Plus bietet
das econ case die Netzqualitätsanalyse
nach EN 50160.
Netzqualität im Blick
Eine steigende Anzahl an nicht-linearen
Verbrauchern, wie z. B. Frequenzumrichter
oder Vorschaltgeräte von LED-Beleuchtungen,
verunreinigen zunehmend die elektrischen
Netze und führen zu Störungen. So
haben immer mehr Betriebe Probleme mit
einer mangelhaften Qualität der Stromnetze.
Diese kann erhebliche Folgen für Maschinen
und Betriebsabläufe haben, vom
Auslösen von Schutzeinrichtungen über die
Überhitzung von Maschinen oder Netzen
bis hin zu Datennetzwerksproblemen.
Die im econ case integrierte Netzqualitätsüberwachung
zeichnet Oberschwingungen,
Kurzzeitunterbrechungen und
Flicker konform zur EN 50160 auf. Werden
Schwellwerte überschritten, löst das
Messgerät einen Alarm aus und trägt die
Messwerte in eine Logdatei ein. Damit lassen
sich rechtzeitig fundierte Analysen
durchführen und geeignete Gegenmaßnahmen
ergreifen.
Die POC Consulting aus Schmelz, ein
Energieberatungsunternehmen für KMU,
nutzt das econ case zur temporären Energiedatenerfassung
von Anlagen und zur
Auditierung nach dem Energiedienstleistungsgesetz
(EDL-G) für KMUs und größere
Unternehmen. Neben der Momentanleistung
steht dabei die Ermittlung der
Phasenverschiebung im Vordergrund, um
gegebenenfalls mit Maßnahmen zur Blindleistungskompensation
gegenzusteuern.
„Das Messsystem ist schnell und vollkommen
einfach installiert, so dass wir extrem
viel Arbeitszeit sparen und innerhalb
kürzester Zeit mit den Energiemessungen
beginnen können“, so die Erfahrung
von Peter Ott, Geschäftsführer bei POC
Consulting. „Auch mit den ersten Auswertungen
können wir bei Bedarf sofort vor
Ort beginnen. Detailliertere Analysen und
Berichte für unsere Kunden erstellen wir
dann nach Abschluss der Messungen am
PC. Mit diesen sehen unsere Kunden oft
schon auf einen Blick, wo sie ihre Effizienz
steigern und ihre Kosten senken können.
Wenn sie entsprechende Maßnahmen
durchgeführt haben, lässt sich mit temporären
Messungen prüfen, ob die erwartete
Wirkung erzielt wurde.“
Wann messen?
Bei allen temporären Messungen können
die erfassten Verbräuche auf einen Jahresverbrauch
hochgerechnet werden.
Dabei kommt es praktisch immer zu gewissen
Abweichungen vom tatsächlichen
Verbrauch, teilweise um bis zu ± 50,0 %.
Wenn kein Verbrauchsprofil vorliegt, lässt
sich praktisch nicht abschätzen, wie hoch
die Diskrepanz ist. Dies hängt vor allem
von zwei Faktoren ab: Wie stark variiert
der Verbrauch am Messpunkt? Und wann
und für wie lange wird gemessen? Für
letzteres gibt es ein paar Faustregeln:
Wenn der Betrieb am Wochenende ruht,
sollte mindestens 24 Stunden sowohl
an einem Wochentag wie auch an einem
Samstag oder Sonntag gemessen werden.
Ist damit ein wöchentlicher Zyklus verbun-
Klein, schwarz, schnell: Das econ case
ermöglicht die schnelle und einfache
Datenanalyse