Interview: - Agrana: Rückwärtsintegration, Innovation und Qualität

molkerei-industrie_08_2016

mi | Interview Rückwärtsintegration, Innovation und Qualität Agrana will weltweit stärker als der Markt wachsen Johannes Kleppers (rechts), CEO der Agrana Fruit, und Stefan Hörger, bei Agrana Fruit Direktor Sales, Marketing und Innovation für Europa: Für uns heißt natürlich, mit so wenig Zutaten wie möglich auszukommen (Foto: mi) Der Markt für fruchthaltige Milchprodukte zeigt im Ländervergleich eine z. T. sehr unterschiedliche Entwicklung. Die Problematik in eher stagnierenden Märkten wie Deutschland wird durch das Image von Fruchtjoghurt, die Preisstellung im Handel oder schlicht durch wenig Absatzförderung verschärft. molkerei-industrie sprach mit Johannes Kleppers, CEO der Agrana Fruit, und Stefan Hörger, bei Agrana Fruit Direktor Sales, Marketing und Innovation für Europa, mi: Was sind die Hauptgründe für den anhaltenden Rückgang bzw. die Stagnation des Absatzes von Fruchtjoghurt in Deutschland? Hörger: Wie es scheint, mischen sich die Verbraucher zunehmend selbst ihr Fruchtjogurt an, darauf lässt jedenfalls die Absatzentwicklung von Naturjoghurt und auch Frischfrucht schließen. Dies entspricht irgendwo auch dem anhaltenden Trend zur Natürlichkeit. Auf der anderen Seite fehlen speziell dem deutschen Markt ganz einfach auch die Impulsgeber in Form von Werbung. Bei den wöchentlichen Preisaktionen sind immer auch Fruchtjoghurts an prominenter Stelle enthalten. Das bedeutet wiederum, dass sich beim Verbraucher über lange Jahre der Eindruck eingestellt hat, dass Fruchtjoghurt keine Wertigkeit hat. Das Produkt hat darüber hinaus ein Zielgruppen Problem – es erreicht nicht mehr die jungen Zielgruppen, die auf andere Kategorien ausweichen – und ganz einfach auch ein Imageproblem. Und dass sich die gängigen Marktprodukte in den letzten Jahren deutlich verändert haben, tut dem Ganzen nichts Gutes. mi: Können Sie das Thema Imageproblem nochmals genauer beschreiben? Hörger: Leider werden Fruchtjoghurts immer gerne so dargestellt, wonach keine Frucht oder Fruchtstücke enthalten sind, dafür aber künstliche Farbstoffe und Aromen sowie ein zu hoher Gehalt an Kohlenhydraten. Dies verunsichert den Verbraucher obwohl es sich bei Joghurt doch grundsätzlich um ein gesundes Lebensmittel handelt. Als reiner B2B Partner können wir hier allerdings kaum etwas dagegen unternehmen. Dies wäre verstärkt Aufgabe über diese Themen sowie über Trends wie Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. 26 8 2016 | moproweb.de


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