10 • KOMPAKT N ovember 2020
Die Arge
Heumilch setzt
den Schutz der
Artenvielfalt in
ihren Fokus.
Dazu hat sie
eine auf zwei
Jahre festgelegte
Nachhaltigkeits
Kampagne
gestartet.
ausgeliefert und jährlich eine Million Einweg-Stülpdeckel eingespart
werden, heißt es aus dem Unternehmen. Der Milchverarbeiter
setzt in seinem Fuhrpark vermehrt auf Elektrofahrzeuge:
Hofberater, Schlosser und Elektriker fahren jetzt elektrisiert im
Dienste der SalzburgMilch.
Kampf dem Müll
Die Erlebnissennerei Zillertal in Mayrhofen sagt in diesem Jahr
dem Müll den Kampf an. Das Familienunternehmen möchte in
den nächsten drei Jahren mindestens 30 Tonnen davon einsparen.
Das ganze Sortiment bei Milch, Käse und Joghurt soll
auf nachhaltiges Verpackungsmaterial umgestellt werden. Die
Milchkartons werden zu 100 Prozent klimaneutral hergestellt und
sind viel leichter. Dadurch wird weniger Gewicht auf die Straße
gebracht und die CO2-Belastung reduziert. „Auch bei den Käseverpackungen
wird es gelingen, bis zu 70 Prozent Plastik
einzusparen“, so Geschäftsführer Christian Kröll. Die Etiketten
werden aus recyceltem Papier hergestellt. Joghurt und Sauerrahm
werden neu verpackt. Alle Produkte der Erlebnissennerei
Zillertal werden direkt am Standort in Mayrhofen oder bei dem 25
Kilometer entfernten Verpackungsspezialisten für Käse der Tirol
Pack im Zillertal abgefüllt und verpackt. Vor drei Jahren war die
Erlebnissennerei einer von zehn Kleinsennereien, die mit der Tirol
Pack einen regionalen Lohnverpacker gegründet und damit die
Transportwege für das gelbe Sortiment auf einen Radius von 25
Kilometer verkürzt haben.
Biodiversität im Fokus
Mit der Botschaft „Heumilch schmeckt, weil so viel Artenvielfalt
in ihr steckt“ startet die Arge Heumilch in den Herbst. Bei
der auf zwei Jahre angelegten Nachhaltigkeits-Kampagne stellt
sie den Schwerpunkt auf Biodiversität. „Die Heumilchbauern
bewirtschaften ihr Grünland besonders schonend und tragen
somit entscheidend zum Schutz der Artvielfalt bei“, heißt es
von der Arge Heumilch. Wenn die Vielzahl von Gräsern und
Kräutern in voller Blüte steht, ist die Artenvielfalt am größten.
Wichtig für den Fortbestand der Pflanzen ist besonders die
Bestäubung. Die Heumilchbauern bewirtschaften die Wiesen
mosaikartig, das heißt die Bauern mähen die Grünflächen zeitlich
und räumlich gestaffelt. Lebensräume für Milchtiere aber
auch für Bienen, Schmetterlinge, Hasen und Wiesenmäuse
bleiben erhalten. Aktuell kommuniziert die Arge Heumilch, dass
die Heumilchbauern „urgut zur Natur sind“. Mit ihren beliebten
Alm- und Verkostungsmodulen schafft sie in den Märkten ein
besonderes Einkaufserlebnis und weist auf die Nachhaltigkeit
der Heumilch-Produkte hin. Werbung in Printmedien, Online-
und Social-Media-Maßnahmen, POS-Aktivitäten und Zweitplatzierungskühlungen
unterstützen die Kampagne.
Seit Jahren spielt Nachhaltigkeit auch bei der Ennstal Milch eine
große Rolle. „Wir haben bisher wenig darüber gesprochen, dafür
aber mehr unternommen, um tatsächlich nachhaltig zu leben“,
sagt Hans Steiner, Verkaufsleiter Ennstal Milch. Die Holding
Landgenossenschaft Ennstal ist eine Genossenschaft, der 700
Bauern angehören. Regionalität spielt eine große Rolle. „Seit
Jahren betreiben wir ein eigenes Biomassekraftwerk für die Herstellung
von Strom und Dampf“, so Hans Steiner. „Das Material
kommt von den umliegenden Wäldern der Bauern.“ Aktuell liegt
im Unternehmen ein besonderer Schwerpunkt bei der Optimierung
der Packstoffe. Bei der Abfüllung von Becherprodukten werden
hauptsächlich die kartonummantelten K3-Becher genutzt.
„Als einziges Unternehmen in Europa setzen wir auf die umweltfreundliche
Kartondose, die laut einer im vergangenen Jahr
durchgeführten LCA (Lebenszyklusanalyse)-Studie durch Circular
Analytics in Wien über den besten Foodprint verglichen zu PET,
Aludosen, Einweg- und Mehrwegglas verfügt“, so Steiner.