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Kulturunterschiede. Selbst die erfolgreichen Fusionen von Humana und Nordmilch 2011 und der Zusammenschluss von MUH und Arla 2012 haben daran nichts geändert. Ein „Breitenthema“ sind Fusionen in der Milchwirtschaft bis dato nicht wieder geworden. Jede dritte Molkerei wird verschwinden Gleichzeitig bleiben die Rahmenbedingungen für die Milchwirtschaft herausfordernd. 31 Jahre Milchquote haben zu einer Abkopplung von den internationalen Märkten geführt, zulasten der strukturellen Entwicklung der Milcherzeuger und -verarbeiter. Der nationale Kokon aus Quote, Subventionen und Mindestpreisen hat eine zerklüftete Erzeuger- und Verarbeiterlandschaft ohne international wettbewerbsfähige Kosten- und Verwertungsstrukturen konserviert. Mit steigender Produktionsmenge „im Euter“ nach Quotenende werden diese Defizite besonders deutlich. Ein forcierter Strukturwandel in der deutschen Milchwirtschaft ist daher unausweichlich; voraussichtlich in einer Vehemenz, die das Bild und die Branchenstruktur grundlegend verändern wird. In den nächsten Jahren dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit jede dritte Molkerei vom Markt verschwinden. Welche Molkereien für ausländische Wettbewerber noch interessant sind, ist eine weitere spannende Frage. Fusionen – weder Allheilmittel noch Teufelszeug Fusionen als das Allheilmittel jeglicher Branchenprobleme anzusehen, ist sicherlich ebenso wenig zielführend, wie diese gänzlich aus den strategischen Überlegungen auszublenden. Vielmehr sollte die Diskussion anders geführt werden: sachlicher und unter exakter Abwägung von Chancen und Risiken. Blickt man auf die Entwicklung der vergangenen Jahre, sind insbesondere die großen Spieler der europäischen Milchindustrie tonangebend und treiben Zusammenschlüsse sowie Übernahmen: Das DMK und Müller (mit dem Fokus auf UK) sind aus deutscher Sicht vorne mit dabei, während insbesondere die dänische Arla den deutschen Markt für sich entdeckt hat. Die französische Lactalis konzentriert sich mit ihren Aktivitäten auf die Festigung im Heimatmarkt und den Positionsausbau in Südeuropa. Vergleichsweise kleine und mittelgroße Molkereien verhalten sich dagegen eher passiv. Gerade dieser Typ von Molkereien wird jedoch von der Konsolidierungswelle erfasst werden, denn das Fusions- und Akquisitionskarussell dreht sich in den nächsten Jahren weiter. Die Ursachen liegen auf der Hand: Der Preisdruck seitens der nationalen Industrie- und Handelspartner wächst: So zeigen sich bei den aktuellen Kontraktverhandlungen zwischen Molkereien und LEH Preisabschläge im zweistelligen Bereich. Gleichzeitig wird der Ruf nach innovativen Produkten lauter. Absatzventile in Richtung Asien oder Russland sind gegenwärtig „verstopft“. Zusätzlich schreitet die Liberalisierung der Agrarmärkte konsequent fort; die EU zieht sich aus der Steuerung immer mehr zurück. Als Folge wird der ohnehin bereits intensive Wettbewerb anziehen und den Veränderungsdruck erhöhen. Die deutschen Molkereien müssen handeln und mit klugen Konstrukten ihre vorhandenen Kräfte bündeln. Anzeige » 1 2 3 4 5 6 7 8 0 9 Alt Spc Starten Sie mit uns in die digitale Zukunft! Modular zur Smart FOOD Factory Smart Business Processes. Smart Automation. Smart Vision. Die Fabrik der Zukunft wird intelligent und vernetzt sein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Unternehmen schon heute auf die Produktionsarbeit von morgen vorbereiten. Mit unseren Software-, Automations- und Bildverarbeitungslösungen begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zur Smart FOOD Factory. Schritt für Schritt und Baustein für Baustein. Food Business - Schritt für Schritt zur Smart FOOD Factory 8.–9. November 2016 QR-Code scannen für weitere Informationen! CSB-System AG An Fürthenrode 9-15 52511 Geilenkirchen info@csb.com www.csb.com


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