Wege zu mehr Energieeffizienz

molkerei-industrie_06_2016

mi | Markt Kosten sparen und etwas für die Umwelt tun Wege zu mehr Energieeffizienz Unsere Autoren: Dr. Wolfgang Hahn und Daniel Jödicke, Energie Consulting GmbH (ECG) Schon Ende letzten Jahres deutete es sich an – jetzt ist es Gewissheit: Die Stromkosten in Deutschland werden auch im Jahr 2016 wieder deutlich ansteigen. Leidtragende sind die Verbraucher, allen voran die Unternehmen. Erster Kostentreiber ist dabei die so genannte EEG-Umlage zur Förderung der Ökostromproduktion, die im laufenden Jahr auf einen neuen historischen Höchstwert von 6,354 Cent pro Kilowattstunde geklettert ist. Zusätzlich sind auch die auf den Verbraucher umgelegten Netznutzungsentgelte deutschlandweit um durchschnittlich 8 bis 10 Prozent gestiegen. Schon bei einem mittelgroßen Unternehmen der Molkereibranche können die durch die gestiegene EEG-Umlage und Netzentgelte zu erwartenden Mehrbelastungen damit leicht sechsstellige Beträge erreichen. Leider können auch die derzeit niedrigen Strompreise an den Großhandelsbörsen diese für die Unternehmen kritische Entwicklung nur teilweise ausgleichen, da sie von den Versorgern kaum an die Stromkunden weitergegeben werden. Wirksam entgegensteuern können die Unternehmen dieser Kostendynamik hingegen mit einer Minimierung Ihres Energieverbrauchs und der Erhöhung ihrer betrieblichen Energieeffizienz. Gerade beim Mittelstand eine lohnender Weg, liegen hier doch oft Potenziale zur Verbrauchs- und damit Kostenminimierung brach. Grundsätzlich bieten sich den Unternehmen dafür zwei Wege an: Energieaudits und Energiemanagementsysteme. Was sind Energieaudits? Die seit Ende letzten Jahres für größere Unternehmen bereits gesetzlich verpflichtenden Energieaudits sind das Ergebnis der EU-Energieeffizienz-Richtlinie aus dem Jahr 2012. Diese wurde über die Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV), das Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) sowie die Norm DIN EN 16247-1 in deutsches Recht umgesetzt. Seither müssen alle Unternehmen, 42 6 2016 | moproweb.de die kein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) gemäß europäischer Definition sind, alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen. Ziel seitens des Gesetzgebers ist es, den Unternehmen ihren Ist-Zustand in Sachen Energieeffizienz vor Augen zu führen und sie im Sinne des Umwelt- und Ressourcenschutzes zur Minimierung ihres Energieverbrauchs zu animieren. Der Ablauf eines solchen durch professionellen Auditoren durchgeführten Audits lässt sich dabei grob in drei Phasen gliedern: Zunächst gilt es die Energieträger und -verbraucher sowie die einzelnen Energieverbräuche und -flüsse innerhalb des Unternehmens systematisch zu erfassen. Darauf aufbauend werden die Einsparpotenziale und die Wirtschaftlichkeit ihrer Bearbeitung analysiert und ein Maßnahmenkatalog erstellt. Den Abschluss bildet die Ausarbeitung und Präsentation eines detaillierten Energieberichts. Die Umsetzung der im Audit erfassten Maßnahmen verlangt der Gesetzgeber nicht. Ablauf eines Energieaudits: Analyse • Energieträger • Energieverbraucher • Energieeffizienzpotenziale Bewertung • Energieeinsparung • Wirtschaftlichkeit • Maßnahmenvergleich Energiebericht Rückkopplung zur Geschäftsführung Begleitung Vor-Ort-Prüfung zur Nachweiserlangung


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