Kostensparende Abwasserreinigung bei der MVO

molkerei-industrie_06_2016

mi | Technik/IT Kostensparende Abwasserreinigung Intelligente Fett- und Phosphorabscheidung bei der MVO Die Milchverwertung Ostallgäu (MVO) in Rückholz betreibt seit 50 Jahren eine eigene Abwasserreinigungsanlage. Da die organischen Frachten im Abwasser in den letzten Jahren gestiegen sind, stand die Genossenschaft vor der Wahl, weitere SBR-Becken zu bauen, oder neue wirtschaftliche Wege zu gehen. Die Wahl fiel auf eine „intelligente“ Flotationsanlage zur Abscheidung von Fett und Phosphor, mit der die Käserei Investitionsmittel und langfristig auch Energie einspart. MVO-Geschäftsführer Simon Gutensohn erklärt: „Molkereiabwasser ist an sich ja leicht zu reinigen, aber da wir auch eine Butterei betrieben, hat uns Fett im Abwasser durchaus Probleme bereitet. Der Schlammindex lag bei 400 ml/g, an manchen Tagen sogar bei 700 ml/g. Die Phosphorkonzentration erreichte im Zulauf zur Kläranlage 60 mg/l. Daher kam es in den SBR-Becken zur Bildung von Fadenbakterien. Es war also klar, dass wir etwas Das Bild zeigt Molkereiabwasser vor und nach der Applikation der Chemikalien. Die entsprechenden Reaktionen finden auch in Großanlagen in wenigen Sekunden statt. Die braunen Flocken enthalten den Schmutz aus dem Abwasser und werden in den Großanlagen abgetrennt, sodass der sogenannte Klarlauf entsteht (Foto: Dr. Kramer) Ingenieur-Büro für Abwasser Dr. Kramer Dr.-Ing. Friedrich Kramer betreibt seit 1990 ein Ingenieur-Büro für Abwasser. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in der Lebensmittelindustrie, in der Regel geht es um chemische Flotationen. Kramer ist nicht nur Berater, sondern tritt auch als Verfahrensträger auf; erarbeitete Konzepte werden dem Kunden auf Wunsch schlüsselfertig als Anlage übergeben. Zum Team um Dr. Kramer gehören ausschließlich Spezialisten und Fachfirmen aus dem Bereich WHG-Anlagenbau und Elektrotechnik sowie sehr erfahrene Chemieingenieure. Im Jahr 2000 entwickelte Kramer die „intelligente Flotation“ mit einer bedarfsgerechten Dosierung der Chemikalien. Dieses (in 2000 patentierte) System hat im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten viele messbare Vorteile für die Kunden. Durch die clevere Verfahrenstechnik können oft konventionelle große (Aus) Bauten von Kläranlagen umgangen werden, was konventionelle Planer nicht immer erfreut. Inzwischen sind mehr als 70 Projekte realisiert. Um das Know-how zu schützen, wird auf einen Internetauftritt und andere aktive Werbung komplett verzichtet. Trotzdem ist die nationale und internationale Nachfrage laut eigener Darstellung gut. (alle Angaben in mg/l) Zulauf Flotation Ablauf Flotation CSB 3.500 – 4.000 1.500 – 1.700 Phosphor 50 – 60 5– 10 Fett bis 1.500 50 – 100 tun mussten.“ In Frage gekommen wäre natürlich der Bau zweier weiterer SBR-Becken, was aber einen Millionenaufwand bedeutet hätte und energetisch eher auf eine Verschlechterung als auf eine Besserung der Situation hinausgelaufen wäre. Durch Kirsten Sölter von der Fima Bioserve in Mainz kam Gutensohn, der sich zuvor vier Jahre mit dem wirtschaftlichen Reinigen von Abwasser befasst hatte, an den Gütersloher Spezialisten und Berater Dr. Friedrich Kramer, der sich in einschlägigen Kreisen mit seiner „intelligenten“ Flotationstechnik einen Namen gemacht hat. 18 6 2016 | moproweb.de


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