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molkerei-industrie_06_2016

Auf der Basis des vorherigen Ergebnisses wird nun der Schnittkäse 40 % als bessere Verwertung berücksichtigt und soviel Schnittkäse 40 % produziert, bis die 8.000 t Käsereikapazität ausgelastet sind. Das scheint auch deswegen sinnvoll zu sein, weil durch den geringeren RES/kg Käse bei Schnittkäse 40 % bei der knappen Käsereikapazität mehr Käse produziert werden kann. Restlich verbliebene Milch, die verarbeitet werden muss geht in die nächst bessere Verwertung Magermilchkonzentrat und Butter/Buttermilch. Nach Durchführung der Mengenrechnungen ergibt sich das in der Tabelle 3 dargestellte Ergebnis („bisher“). Das gleiche Problem wird auch mit der LP gelöst, allerdings ergibt sich dabei ein anderes Ergebnis. Im LP-Ergebnis ist die Summe DB 1 um 5.509 EUR besser als bei „bisher“. Es wird dabei Schnittkäse 30 % statt Schnittkäse 40 % produziert. Warum ist jetzt Schnittkäse 30 % die bessere Verwertung? Durch die knappe Käsereikapazität resultiert aus der Produktion von Schnittkäse 30 % eine höhere Butter- und Buttermilchproduktion als bei Schnittkäse 40 %. Da auch Butter und v. a. Buttermilch einen Magermilchanteil haben, kann auf diese Weise die Herstellmenge der schlechteren Verwertung Magermilchkonzentrat reduziert werden. Anhand dieser relativ einfachen Beispiele lassen sich die Vorteile und Möglichkeiten, die dieses Lösungsverfahren bietet nachvollziehen. Hauptvorteil ist, dass die Verwertungsalternativen immer simultan berücksichtigt werden. Selbstverständlich bezieht sich das auch auf die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Zukaufsmilch und Zukaufs Halbfertigprodukten, die nicht Bestandteil des Beispiels waren. Zusätzlich muss noch erwähnt werden, dass die Ermittlung der optimalen Verwertung mit der LP erheblich zeitsparender ist und mit jedem Optimierungsergebnis auch noch nützliche Zusatzinformationen in Form von sog. Grenzwerten geliefert werden. Mit Hilfe der Grenzwerte können die Ergebnisse noch besser beurteilt werden als mit ihren absoluten Werten allein. 34 6 2016 | moproweb.de Weitere interessante Optimierungsansätze ergeben sich, wenn infolge der Entwicklungen in der Membrantechnologie beispielsweise auf Basis von zusätzlichen Kasein-, Molkenprotein- und Laktosebilanzen unterschiedliche Preisentwicklungen dieser Komponenten auf der Beschaffungs- und Absatzseite in einer Planung berücksichtigt werden müssen. Dies gilt sowohl für die Milch-, als auch für die Molkenverarbeitung. Die Methode der LP ist allgemein hervorragend geeignet, knappe Ressourcen optimal zu nutzen. Weitere Ansätze ergeben sich beispielsweise, wenn es im Rahmen der Produktionsvollzugsplanung um die optimale Kapazitätsnutzung und/oder um die kostenminimale Durchführung von mehrstufigen Herstellprozessen über einen Planungszeitraum geht. Fazit Die Methode der LP ist bei den Gegebenheiten der Milchwirtschaft das nonplusultra für eine Rohstoffverwertungsoptimierung. Sie ermöglicht die Nutzung des Optimierungspotentials volatiler Rohstoff und Absatzmärkte. Neben dem optimalen Ergebnis werden auch hilfreiche Zusatzinformationen geliefert, welche die Planung und Optimierung unterstützen. Bei den Entwicklungen in der Membran- bzw. Verfahrenstechnologie in der Milch- und Molkenverarbeitung hat und wird sich der Optimierungsbedarf weiter erhöhen. Neben der Anwendung zur Rohstoffverwertungsoptimierung können noch weitere Aufgaben im Bereich der betrieblichen Planung und Optimierung von der LP übernommen werden. Die Verfügbarkeit und die Einbindung von LP-Lösungsprogrammen in betriebliche Planungs- und Controllingsysteme sind praxisnah und anwenderfreundlich möglich. Außerdem ist die Planung mit der LP zeitsparender und mit geringerer Komplexität als mit herkömmlichen Verfahren durchzuführen. mi | Markt Folienentfernungsmaschine ALPHA F 520 in Kombination mit einer BETA 300-Käseschneidemaschine Groba Die Folienentfernungsmaschinen der Reihe GROBA ALPHA F 520 wurden speziell für das automatische Entfernen von verschiedenen Kunststofffoliensorten entwickelt, in denen der Käse verpackt wird und reift. Diese Maschine kann im Handumdrehen Käseblöcke der unterschiedlichsten Abmessungen schnell und vollautomatisch auspacken. Die hierfür eingesetzten Techniken beruhen auf einer über 15-jährigen Erfahrung im Auspacken von Käseblöcken, wodurch Folienentfernungsmaschinen von Groba zu den zuverlässigsten Maschinen marktweit gehören. Kunden möchten oftmals die Käseblöcke sofort nach dem Auspacken zu Riegeln aufteilen, die anschließend erneut verpackt oder zu einer bzw. mehreren Slicer- bzw. Portioniermaschinen transportiert werden. Für das perfekte Schneiden der Käse zu Riegeln esteht die Käseteilmaschine GROBA BETA 300 zur Verfügung. Diese Maschine kann Käseblöcke automatisch zu Riegeln aufteilen und lässt sich für kundenspezifische Anwendungen einfach modular erweitern. Beispiele wären hier ein Modul für die vollautomatische Slicerbeschickung, Module für die Handhabung von Cheddar-Käseriegeln oder ein Modul für das Trimmen von zu hohen Käseblöcken.


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