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1 2019 | moproweb.de 39
Hans-Jürgen Kopp, Senior Consultant bei
FELTEN: Digitalisierung ist eine Fortentwicklung
der bestehenden Bedingungen
und muss immer an den bestehenden Bedingungen
in der Produktion anknüpfen
cherte Perspektiven für nachhaltige Effizienzsteigerungen
vorliegen. Damit wird
sichergestellt, dass sich die Investitionen
über die daraus gewonnenen deutlichen
Kostenersparnisse schon nach wenigen
Monaten selbst finanzieren und das Unternehmen
anschließend dauerhaft von
geringeren Aufwendungen profitiert.
Dies sieht so aus, dass nach der Ermittlung
der Potentiale zur Steigerung der
Effizienz für den priorisierten Produktionsprozess
eine schnell implementierbare
Einstiegslösung eingeführt wird. Damit
erhält das Unternehmen ohne nennenswerte
Investitionsrisiken einen konkreten
Eindruck des Nutzens im Praxisbetrieb.
Erst wenn hierbei positive Ergebnisse erzielt
werden, sollte im weiteren Schritt der
Pilotprozess weiter ausgebaut werden. Dies
erfolgt beispielsweise durch den Anschluss
weiterer Anlagen oder die Implementierung
weiterer Funktionalitäten. Erst wenn
sich auch diese Phase positiv gestaltet, sich
also die eingeführten Lösungen etabliert
haben und deutliche Nutzeneffekte zeigen,
empfiehlt sich ein sukzessiver Aufbau einer
integrierten Software-Landschaft.
MES
als Datendrehscheibe
Zu den Basiselementen einer Digitalisierungsstrategie
gehört in jedem Fall ein
MES-System. Es stellt als Datendrehscheibe
eine entscheidende Brücke zur Industrie
4.0-Welt dar. Denn die Digitalisierung
verlangt, dass dezentrale Echtzeitdaten zu
den Maschinenauslastungen, Fertigungszeiten,
Personalressourcen, Material- und
Energieverbräuchen und mehr bereitgestellt
werden.
So gehört zu den vielfältigen Funktionen
einer MES-Lösung auch die Ermittlung
der OEE und weiterer Kennzahlen. Außerdem
werden statistische Auswertungen
von produzierten/gelieferten Aufträgen
und Qualitätswerten vorgenommen und
Stillstände in den Fertigungsprozessen
permanent dargestellt. Auf der Vorteilsseite
steht zudem, dass sie jederzeit Echtzeitdaten
zu den Fertigungszeiten, Maschinenauslastungen,
Personalressourcen,
Material- und Energieverbräuchen und
mehr bereitstellt. Ohne eine MES-Infrastruktur
mit ERP-Integration und digitaler
Informationslogistik ist demnach im Produktionsmanagement
der Milchwirtschaft
kein Zukunftsmodell denkbar.
Ebenso bedeutungsvoll ist der Blick auf die
Produktionsprozesse, da die Digitalisierung
letztlich als ein Prozessthema verstanden
werden muss. Obwohl schnell der Eindruck
entstehen kann, dass sich die Digitalisierung
der Produktion weitgehend auf die
Einführung moderner digitaler Technologien
beschränkt. Doch es geht dabei vor
allem um die Abläufe: Wer die Verbesserungspotenziale
maximal nutzen möchte,
muss auch die Produktionsprozesse genau
unter die Lupe nehmen. Erstens weil die
Digitalisierung zwangsläufig auch Prozessänderungen
zur Folge hat und zweitens
weil im Zuge der Digitalisierungsprojekte
gleichzeitig auch bisherige prozessuale
Effizienzhürden beseitigt werden sollten.
Empfehlenswert ist deshalb, parallel zu
der Einführung einer technischen Lösung
auch ein Projekt zur Identifizierung und
Beseitigung von Prozessschwächen durchzuführen.
Für interne Digitalisierungsbereitschaft
sorgen
Digitalisierte Prozesse können vieles verändern,
doch Veränderungen erzeugen
bekanntlich auch schnell Widerstände.
Deshalb hängt der tatsächlich zu erreichende
Nutzen in der Produktion davon ab,
wie von Führungskräften und allen Mitarbeitern
die Notwendigkeiten und Perspektiven
der Veränderungen verstanden werden.
Somit empfiehlt es sich, sie bereits in
einer frühen Planungsphase adäquat einzubinden,
sie als Befürworter zu gewinnen
und sie zu aktiven Mitgestaltern der digitalen
Ausrichtung zu machen. Denn die Digitalisierungsakzeptanz
ist ein wesentlicher
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