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Milchindustrie 4.0
Die Milchverarbeitung mit System digitalisieren
Die Produktion in der Milchindustrie
steht unverändert unter
einem hohen Kosten-, Qualitäts-
und Flexibilitätsdruck, weshalb
sie sich allein aus Effizienzgründen einer
deutlichen Digitalisierung widmen muss.
Doch vielen Unternehmen ist die Umsetzung
noch unklar. Hans-Jürgen Kopp, Senior
Consultant bei FELTEN, nennt einige wichtige
Erfolgsfaktoren, die die Einführung der
Digitalisierung sicher zum Ziel führen.
Mit der Digitalisierung ihrer Fertigung betreten
Molkereibetriebe vielfach Neuland,
was nach den Beobachtungen der Consultants
der FELTEN Group die Gefahr von
falschen Vorgehensweisen in sich birgt. Zu
den Erfahrungen gehört zunächst einmal,
dass nicht ohne eine genaue Analyse der
Ausgangssituation begonnen werden sollte.
Denn eine Digitalisierung ist eine Fortentwicklung
der bestehenden Bedingungen
und muss immer an den bestehenden
Bedingungen in der Produktion anknüpfen.
Dies macht eine genaue Betrachtung des
Status Quo erforderlich, bei der allerdings
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nicht nur die technische Infrastruktur im
Hinblick auf die Digitalisierungsmöglichkeiten
bewertet werden darf. Vielmehr bedarf
es auch einer Identifikation der möglichen
Optimierungspotenziale in einzelnen oder
mehreren Fertigungsprozessen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht
in der präzisen Bewertung des Digitalisierungsnutzens.
Hierbei muss die Frage beantwortet
werden, welche Vorteile durch eine
Digitalisierung der Prozesse in der Milchproduktion
erzielt werden können. Dies bedarf
einer seriösen Analyse anhand von produktionsspezifischen
Kennzahlen und weiteren
branchenspezifischen Benchmark-Daten,
die beispielsweise Kostenersparniseffekte
in konkreten Euro-Werten darstellt. Damit
erhält das Unternehmen eine belastbare
Orientierungshilfe für seine weiteren und
zielgenauen Investitionsplanungen.
Den ROI
im Auge behalten
Ebenso systematisch sollte in der Projektplanung
vorgegangen werden. Nicht zu viel
auf einmal vornehmen und vor allem keine
Experimente wagen, sondern stattdessen
im Rahmen einer systematischen Roadmap
schrittweise vorgehen, lautet dabei die
Maxime. Und zwar anhand einer vor dem
ersten Projektstart erstellten Priorisierungsmatrix
der Maßnahmen. Wesentliche
Bewertungskriterien für die Abfolge der
zu realisierenden Projekte sind ganzheitliche
Verbesserungspotenziale, der wirtschaftliche
Mehrwert und wie schnell unter
Berücksichtigung des Investitionsbedarfs
ein ROI erreicht werden kann. Es sollten
also zunächst die Maßnahmen gestartet
werden, die die größten Optimierungseffekte
generieren, weil sich dann die Digitalisierungsinvestitionen
durch die Kostenersparnisse
schnell selbst finanzieren.
Aber auch in der konkreten Umsetzung
eines Digitalisierungsprojekts in der Produktion
sollte sukzessive in zunächst kleinen
Schritten vorgegangen werden. Als
Best Practice hat sich bewährt, dass nur
dann der nächste Schritt in die Digitalisierung
gegangen wird, wenn objektiv gesi-
Ablaufschema für eine Digitalisierungsstrategie