Momo: Bonner Biohändler der ersten Stunde

Milch-Marketing_02_2017

24 02/17 · milch - marketing.de BIO BONNER BIO-PIONIER Momo ist ein Naturkostfachgeschäft der ersten Stunde. Stetig gewachsen, hebt es sich mit ausgesuchtem Sortiment, Frische, Regionalität sowie Beratung von der Konkurrenz eines Bio-Supermarktes in unmittelbarer Nähe ab. Schon von weitem ist zu sehen, dass es sich bei dem Laden im Bonner Stadtteil Beuel um ein außergewöhnliches Geschäft handelt. Zwei große künstliche Kühe, die auf dem Vordach „weiden“, und das orangefarbene Schild, auf dem in schwarzen Lettern „Bio“ steht, signalisieren, dass von Inhaber Raoul Schaefer-Groebel vor allem frische Produkte in Bio-Qualität angeboten werden. Und auch der Name des Unternehmens ist mit Bedacht gewählt. Der Schriftzug Momo mit den verspielten Buchstaben, bei dem das erste „M“ eine Uhr zu halten und das letzte „O“ eine Schildkröte zu streicheln scheint, weckt sofort Assoziationen an die gleichnamige Heldin, die in Michael Endes märchenhafter Parabel auf unsere Rastlosigkeit erfolgreich gegen die Übermacht von Zeitdieben kämpft, die den Menschen die Freude am Leben rauben. Entsprechend entspannt fühlt man sich, wenn man den gut sortierten Bio-Laden betritt. Die Momo-Mitarbeiter – insgesamt 38, inklusive fünf Auszubildenden – nehmen sich nicht nur Zeit für die Kunden und geben kompetent Auskunft über die führten Momo die Filiale einer Bioladenkette eröffnet werden sollte. „Wir konnten den Vermieter davon überzeugen, dass wir die besseren Geschäftspartner sind“, berichtet Schaefer-Groebel und so zog Momo im August 2005 in die jetzigen Geschäftsräume, in denen 600 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Krisen-Management war auch gefragt, als der mächtige Rivale Alnatura auftauchte und hundert Meter entfernt einen schicken „Super Natur Markt“ eröffnete. In mehreren Meetings brachte Schaefer- Groebel die Mitarbeiter auf Linie. „Ich habe gesagt: Jetzt geht’s um die Existenz, auch um eure“, erinnert er sich. Das Bewusstsein, um jeden Kunden kämpfen zu müssen, habe einen Motivationsschub gebracht. Positive Impulse durch nachbarschaftliche Konkurrenz Um nicht wie viele der Pioniere der Öko- Bewegung im Konkurrenzkampf gegen eine durchrationalisierte Bio-Supermarktkette unterzugehen, benötigte man jedoch Produkte, sondern sorgen auch dafür, dass keine Hektik aufkommt. Das warme Interieur, die niedrige Decke des früher als Kino genutzten Raumes und die relativ flachen Regale verstärken die Wohlfühl-Atmosphäre. „Wir wollen keine ungemütlichen Regalschluchten“, betont Geschäftsführer Uli Rothert, der seit fast zwei Jahrzehnten mit Schaefer-Groebel zusammenarbeitet. Die Anfänge des ursprünglich als Kollektiv gegründeten Unternehmens gehen auf das Jahr 1983 zurück. Wie viele Bio-Pioniere schlug man sich – von der Überzeugung geprägt und wirtschaftliche Aspekte vernachlässigend – mehr schlecht als recht durchs Leben und segelte bisweilen nur knapp am Konkurs vorbei. Mit der Zeit setzte sich zwar die Erkenntnis durch, dass man mit einer Ladenfläche von 80 Quadratmetern angesichts von „desaströsen Finanzlöchern“ auf Dauer nicht überleben konnte, aber das Vorhaben, sich zu vergrößern, scheiterte „aus unterschiedlichen Gründen“, wie es Schaefer-Groebel formuliert. Das sollte sich ändern, als in unmittelbarer Nähe des inzwischen inhaberge-


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