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Milch-Marketing_02_2017

Momo-Inhaber Raoul Schaefer-Groebel (l.) und Geschäftsführer Uli Rothert arbeiten seit fast 20 Jahren zusammen. Sie setzen nicht auf Preiswettbewerb, sondern auf Frische, Regionalität und Beratungskompetenz. Der Bedienungsverkauf ist eine der Stärken von Momo, aber auch im SB-Regal findet man ein reichhaltiges Angebot. Wer hier allerdings nach Schnittkäse sucht, wird nur zwei Sorten finden. 02/17 · milch-marketing.de 25 eine intelligente Strategie. Nach einer Analyse der eigenen Stärken und Schwächen im Vergleich mit der Konkurrenz erkannten die Momo-Verantwortlichen schnell, dass ein Preiswettbewerb nicht zu gewinnen ist und stattdessen die Konzentration auf Regionalität, Frische und hohe Beratungsqualität Erfolg verspricht. Speziell am Anfang habe es überdies einen starken Solidarisierungseffekt gegen den Bio-Goliath gegeben, der natürlich auch auf dem hohen Stammkundenanteil beruhte, erklärt Schaefer-Groebel. So stiegen nach der Eröffnung des Alnatura Marktes die Umsätze bei Momo um 30 Prozent, und mittlerweile kann Schaefer-Groebel der Konkurrenz auch etwas Gutes abgewinnen. „Auf der einen Seite heben wir uns mit unserem Sortiment von Alnatura ab, auf der anderen Seite bekommt man als Bio-Anhänger nun in Beuel auf kleinem Raum fast alles, was man möchte.“ Das größte Pfund, mit dem Momo wuchern kann, ist das Frischesortiment, das für drei Viertel des Umsatzes, der sich zwischen vier und fünf Millionen Euro im Jahr bewegt und kontinuierlich wächst, steht. Neben der Obst- und Gemüseabteilung sind die Fleisch- und Wurst- sowie die Käsebedienungstheke Kundenmagneten. Die Käsebedienungstheke bei Momo enthält nahezu 200 verschiedene Käsesorten. Auf acht Metern Länge werden neben der Standardware viele Pecorinos, eine riesige Auswahl an Weichkäsen, Schafs- und Ziegenkäse, Rohmilchkäse und saisonale Spezialitäten angeboten. „Zur Weihnachtszeit haben wir einen Duc de Bourgogne mit Trüffeln (franz. Weichkäse) angeboten, das war bisher der beste und teuerste Käse (6,50 Euro/100 g), den wir je im Sortiment hatten“, sagt Beate Harscheidt, Käsefachverkäuferin bei Momo. Zum Probieren befinden sich Minihäppchen sechs verschiedener Käse oberhalb der Theke. Wem der Käse schmeckt, kann sich direkt das verpackte Stück mitnehmen. Insbesondere auf Regionalität legt das Naturkostfachgeschäft größten Wert. Zu vielen Landwirten und Herstellern besteht seit 34 Jahren enger Kontakt. So auch zum Demeter-Hof Haus Bollheim aus Zülpich. Lieferten die Bollheimer anfangs nur den Käse, ist es heute auch der überwiegende Teil an frischem Obst und Gemüse. In der Regel sind es mehr als zehn verschiedene Schnittkäse, Hartkäse und Weichkäse, die vom Haus Bollheim stammen. Bei Käse aus Ziegenmilch setzt Beate Harscheidt auf die Vielfalt vom Ziegenhof Rösberg. Der regionale Anbieter aus Bornheim liefert Ziegenfrischkäse in den verschiedensten Varianten. „Käse des Jahres“ zum konstanten Preis Darüber hinaus wird jedes Jahr mit einem der Käsegroßhändler ein Jahresangebot für eine bestimmte Käsesorte ausgehandelt. „Auch dabei liegt der Focus auf Käse kleinerer Betriebe“, sagt die Fachverkäuferin. „Dieser Käse wird während des gesamten Jahres zu einem konstanten Preis angeboten.“ 2015 war es Tomme de Brebis, 2016 die geaschte Ziegenrolle St. Maure. Beide Käse stammen vom Großhändler Vallée Verte. Sehr beliebt sind bei den gereiften Käsen der Greyerzer Supreme AOC (zehn Monate) und ein Demeter- Bergkäse aus dem Allgäu (vier Monate). Die Momo-Kunden legen großen Wert darauf, dass neben teuren Spezialitäten auch günstigere Käsesorten angeboten werden. „Gouda und Brie laufen wahnsinnig gut“, sagt Beate Harscheidt. „Wir bieten jungen Gouda für 0,99 Euro pro 100 g an, daher ist er besonders bei Familien sehr beliebt.“ Eine der Stärken des Naturkostfachgeschäfts ist ganz klar der Käsebedienungsverkauf. Dies zeigt auch der Blick in das nahe gelegene SB-Regal. Neben einer Auswahl an Feta, Mozzarella und Frischkäse sind es gerade einmal zwei Packungen mit Schnittkäse, die dort zu finden sind. Kühe auf dem Vordach des ehemaligen Kinos signalisieren, dass Milchprodukte, insbesondere Käse in Bedienung, bei Momo einen hohen Stellenwert haben


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