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Milch-Marketing_02_2016

❚ KONTAKTE Andechs. Biologisch und regional erzeugt ist für viele Verbraucher die beste Wahl beim Kauf von Lebensmitteln – das hat nach Angaben der Andechser Molkerei Scheitz die Bio-Studie aufgezeigt, die vom Marktforschungsinstitut ICON Added Value (Nürnberg) in ihrem Auftrag durchgeführt wurde. Mit dem Bio-Siegel, das vom Freistaat Bayern verliehen wird, kennzeichnet die Andechser Molkerei Scheitz ab sofort eine Auswahl ihrer Produkte, die die Herkunfts- und Qualitätskriterien des bayerischen Bio-Siegels erfüllen. Die Einhaltung wird von staatlich zugelassenen und überwachten Kontrollstellen überprüft. „Mit dem bayerischen Bio- Siegel bieten wir dem Verbraucher, der regionale Bio-Produkte aus Bayern kaufen möchte, eine klar definierte Orientierungshilfe am Kühlregal“, so Geschäftsführerin Barbara Scheitz. Berlin. Anlässlich des „Milchpolitischen Frühschoppens“ im Rahmen der Grünen Woche in Berlin erläuterte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes, die bestehende Marktlage. „Der Weltmarktpreis hat sich für alle Milchprodukte deutlich abgekühlt, obwohl die durch den russischen Importstopp ausgebliebenen Lieferungen nach Russland teilweise in andere Länder umgeleitet werden konnten. Und das ist schwierig für Molkerei und Erzeuger“. Mehr Milch floss in die europäischen Käsereien und hat den Schnittkäsemarkt unter Druck gesetzt. Die Folge der schwierigen Situation am Milchmarkt waren und sind deutlich niedrigere Rohmilchpreise nicht nur für deutsche Milcherzeuger. Das erste Halbjahr 2016 wird daher aller Voraussicht nach im Schnitt unter dem Vorjahresniveau liegen. „Dies stellt die Milcherzeuger vor erhebliche wirtschaftliche Probleme“, beschreibt Stahl die momentane Situation auf den Höfen. Für das gesamte Jahr 2015 geht der Verband von einem Durchschnittspreis von ca. 29 Cent/kg bei 4,0 Prozent Fett aus. Die regionale Spreizung ist dabei in Deutschland jedoch enorm. Molkereien mit einem hohen Anteil an Marken im Sortiment können besser auszahlen als die Molkereien, die im Commoditybereich unterwegs sind. Das Podium des Milchpolitischen Frühschoppens 2016 (von links): MIV-Vorsitzender Peter Stahl, Agrarunternehmer Dr. Willi Kremer-Schillings, Jens Schap, EU-Kommission, Moderator Anselm Richard (Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe), Dr. German Jeub, BMEL, und Christian Schramm, Zott. 40 02/16 · milch - marketing.de Der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, besuchte den Stand der Andechser Molkerei Scheitz auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin und stellte gemeinsam mit Geschäftsführerin Barbara Scheitz das bayerische Bio-Siegel der Öffentlichkeit vor Foto: Schmalz/StMELF Der MIV-Vorsitzende Peter Stahl sieht in der Kommunikation aktuell sehr kontrovers diskutierter Themen wie zum Beispiel Tierwohl und gesunde Ernährung eine „Herkulesaufgabe“ für die deutsche Landwirtschaft Berlin. Anlässlich des vom Milchindustrie Verband (MIV) traditionell im Umfeld der Grünen Woche ausgerichteten Branchentreffen „Milch-Montag“ in den historischen Räumen der ehemaligen Berliner Stadtmolkerei Bolle berichtete u. a. der MIV-Vorsitzende Peter Stahl (Hochland) den 200 geladenen Gästen von den sich verändernden Rahmenbedingungen in der Milchwirtschaft. Was die Branche stark gemacht habe, Innovationskraft und Produktivität, müsse aufrechterhalten bleiben, sagte Stahl, ohne dabei die kontroversen Themen gesunde Ernährung und Tierwohl außer Acht zu lassen. Hier liege für die Milchindustrie eine kommunikative Herkulesaufgabe.


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