mi | Management
Den Kampf um
die besten Köpfe gewinnen
Wenn Azubis und Mitarbeiter
die „neue Macht der Mitarbeiter“ ausnutzen
Unser Autor: Volker Maihoff hat sich als Verkaufs-/Führungskräftetrainer und Business Coach
auf die Themen Vertriebsstrategie, Verkaufstraining und Mitarbeiterführung spezialisiert.
Kontakt: Maihoff & Partner GbR, Bocholder Str. 278, 45356 Essen, Telefon: 0201/6480745,
E-Mail: volker@maihoff.de, www.maihoff.de
Mitarbeiter
verzweifelt gesucht!
Personalchefs beklagen sich über Bewerber,
die unverhohlen zugeben, sie wären
auf den Job nicht angewiesen, sie würden
in den nächsten Tagen noch gleich mehrere
Bewerbungsgespräche führen. Mitarbeiter
kokettieren damit, sie würden mal
bei der Konkurrenz nachfragen, wenn der
Chef oder das Unternehmen nicht bereit
wäre, bestimmten Wünschen zu entsprechen.
Man mag diese Wünsche auch Forderungen
nennen ...
Was entwickelt sich da? Auch in der
milchverarbeitenden Branche fällt es Personalverantwortlichen
und Führungskräften
schwer, umzudenken. Während sich
die Unternehmen früher aus einem Stapel
an Bewerbungen die besten und qualifiziertesten
Kandidaten herauspicken konnten,
hat sich die Situation um 180 Grad
gedreht: Jetzt sind es oft die Firmen, die
fleißig Gedankenschmalz darauf verwenden
müssen, wie es gelingen kann, im „War
for Talents“ unter einer Vielzahl an Firmen
in der Wahrnehmung der Bewerber den
Lorbeerkranz davon zu tragen.
22 3 2019 | moproweb.de
Wie man in
den Wald hineinruft ...
Angesichts dieser Situation kann es schon
einmal passieren, dass ein Auszubildender
oder Mitarbeiter über die Stränge schlägt
und despektierliche Verhaltensweisen an
den Tag legt. Welche Reaktion ist dann die
richtige?
Wenn zum Beispiel ein Auszubildender
die „neue Macht der Mitarbeiter“ ausnutzt
und andeutet, es gebe „ja auch
noch andere Ausbildungsplätze“, sollten
Führungskräfte und Personalverantwortliche
klare Kante zeigen und ihm dies nicht
durchgehen lassen. Denn solch ein Verhalten
deutet darauf hin, dass es mit diesem
Auszubildenden immer wieder zu unliebsamen
Auseinandersetzungen kommen wird.
Voraussetzung ist, dass der Chef seinerseits
stets fair agiert und Mitarbeiter fair
behandelt und führt. Wer dies leistet, darf
den entsprechenden respektvollen Umgang
im Miteinander erwarten. „Wie man
in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“
– daran sollten sich alle halten.
Um konkret zu verbleiben: Die Gefahr,
Mitarbeiter würden gehen, wenn man ihnen
bei ungebührlichem Verhalten Contra
gibt, darf die Führungskräfte nicht daran
hindern, Verhaltensregeln zu formulieren,
an denen sich alle orientieren müssen.
Motivierende
Weiterbildung
Damit ist noch nicht die Frage beantwortet,
wie Mitarbeiter für das Unternehmen
so begeistert werden können, dass sie gar
nicht erst auf die Idee kommen, ihre neue
Macht auszunutzen. Eine Antwort liegt darin,
Mitarbeitern Freiräume für eigenständige
Entscheidungen und selbstständiges
Arbeiten zu gestatten. Sicherlich, dieses
Vorgehen eignet sich nicht für jeden Mitarbeiter
– die Führungskraft sollte dessen
Reifegrad berücksichtigen. Denn manche
Mitarbeiter brauchen Anweisungen und
Anleitungen. Insgesamt sollte gelten: Weniger
Kontrolle ist besser, mehr Zutrauen
in die Selbstverantwortlichkeit der Mitarbeiter
meistens zielführend.
Ein zweiter Hebel sind Weiterbildungsangebote,
die dem Mitarbeiter wirklich
weiterhelfen, weil sie konsequent auf dessen
Bedürfnisse zugeschnitten sind. Gerade
die leistungsbereiten Leute wollen sich
jeden Tag verbessern. Personalabteilung