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Milch-Marketing_02_2017

Seit November 2016 zahlen die Verbraucher in Deutschland für den Liter Bio-Vollmilch beim Discounter 1,09 Euro und damit 4 Cent mehr als im Vormonat. Für konventionelle Trinkmilch müssen 02/17 · milch-marketing.de 21 Vorjahresniveau. Auch fester Joghurt konnte vergleichbar zulegen. Dabei waren es sowohl beim Quark als auch beim Joghurt zum Löffeln vor allem die Naturvarianten, d. h. diejenigen ohne Zusätze oder Fruchtzubereitungen, die die höchsten Wachstumsraten aufwiesen. Bio-Milchgetränke waren hingegen 2016 weniger gefragt als im Vorjahr. Bei Butter und Käse pendelten sich die Zuwächse bei etwa 4 bzw. 5 % ein. Als Ursache dieser positiven Entwicklung kann jedoch nicht eine wachsende Käuferschaft ausgemacht werden. Der Anteil der Haushalte, die im abgelaufenen Jahr Milch, Butter oder andere Milchprodukte der weißen Linie in Bio-Qualität kauften, lag bei knapp 42 % und damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Für Bio- Käse stagnierten diese Käuferreichweiten bei gut 29 %, d.h. 3 von 10 Privathaushalten in Deutschland kauften 2016 mindestens einmal Käse aus ökologischer Erzeugung. Im Rahmen der infas-Erhebungen für das Ökobarometer 2016 im Auftrag des BÖLN gaben immerhin 55 % der Befragten an, gelegentlich, häufig oder ausschließlich Biomilchprodukte zu erwerben. Angesichts der fast gegensätzlichen Preisentwicklung von konventionellen und ökologisch erzeugten Molkereiprodukten ist die wachsende Nachfrage nach Bio-Produkten umso bemerkenswerter. So zeigte sich Bio-Milch weitgehend unbeeindruckt von der zwei Jahre andauernden Preisschwäche der konventionell erzeugten Milch. Zwischenzeitlich lag der Aufschlag für ökologisch erzeugte Ware bei annähernd 100 %. Anfang November 2016 hob der Lebensmitteleinzelhandel die Verbraucherpreise für Milch und weitere Milchprodukte im Basissortiment an, wodurch sich der Abstand zu ökologisch erzeugter Milch auf durchschnittlich 60 % verringerte. Noch volatiler zeigten sich die Verbraucherpreise für Deutsche Markenbutter. Im Juni 2016 wurde der 250-Gramm-Ziegel für 70 Cent angeboten. Nur vier Monate später kostete dieser 1,29 Euro, so viel wie zuletzt im Herbst 2013. Auch Bio-Butter verzeichnete innerhalb dieses dreijährigen Zeitraums Preisschwankungen. Allerdings bewegten sich diese in einem Korridor von 1,56 Euro bis 1,86 Euro. Das Ausmaß der Aufschläge für Bio-Butter wurde damit maßgeblich von der Achterbahnfahrt der Preise von konventioneller Butter bestimmt. Dieses reichte von 140 % im Mai 2016 bis zu 28 % nur sechs Monate später. Die deutlichen Preisabstände zu den konventionellen Basisartikeln blieben jedoch ohne Einfluss auf die Nachfrage nach diesen Bio-Produkten. Die Einkaufsmengen der Privathaushalte an Bio-Milch bewegten sich sogar ganzjährig oberhalb der Vorjahreslinie, so dass der Bio-Anteil an der insgesamt eingekauften Milchmenge 2016 auf knapp 7 % anstieg. Jeder siebte Liter Frischmilch wurde demnach ökologisch erzeugt. Gemessen daran besteht in den anderen Warengruppen noch Nachholbedarf. Naturjoghurt verzeichnete immerhin einen Bio-Anteil von gut 9 %. Bei Butter und Käse belief sich dieser lediglich auf 3 bzw. 2 %. sie seit November bis zu 19 Cent mehr ausgeben. Die privaten Haushalte in Deutschland kauften 2016 deutlich mehr Bio-Milch und Milchprodukte als im Vorjahr. Am stärksten stiegen die Einkaufsmengen bei Naturjoghurt. Aber auch Konsummilch wies ein Plus von fast 9 % auf. Während lediglich Milchgetränke und Fruchtjoghurt aus ökologischer Erzeugung weniger gefragt waren, landeten Quark, Butter und Käse ebenfalls vermehrt in den Einkaufswagen der Verbraucher.


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