Interview: - Wir wollen die Dinge wirklich zu Ende bringen

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mi | Interview Wir wollen die Dinge wirklich zu Ende bringen mi-Interview mit Milkron-Chef Hermann Meyer Spätestens seit der Gründung von Milkron im August 2016 ist klar, dass Krones sich auch im Anlagenbau für die Flüssigmilchprozesstechnik etablieren will. Das Unternehmen, das bislang den Anlagenbau eher „nur“ für die Getränkeindustrie betrieben hat, wendet für seinen Markteintritt deutliche Vorleistungen auf. molkerei-industrie fragte Milkron-Geschäftsführer Dr. Hermann Meyer nach den Hintergründen. mi: Was hat Krones konkret bewogen, Milkron ins Leben zu rufen? Meyer: Anders als in der Wasser-, Fruchtsaft- oder Bierindustrie entfallen im Milchbereich ca. 80  % der Investitionen in Anlagen- und nur 20  % in Abfülltechnik. Damit muss man als Anlagenbauer die Milchindustrie ganz anders behandeln. Zudem fehlte bei Krones bislang auch das nötige Know-how. Die Veränderungen im Anlagenbau für die Milchindustrie eröffneten die Chance, Mitarbeiter mit entsprechender Branchenerfahrung für Milkron zu gewinnen und damit letztendlich die Möglichkeit, weiter in das Geschäft mit der Milchindustrie vordringen zu können. Immer- Hermann Meyer leitet seit August die neu gegründete Milkron GmbH. Meyer kommt von GEA TDS, wo er vor 28 Jahren als Projektingenieur begann und zuletzt Co-Geschäftsführer war (Foto: Krones) hin schätzen wir das Investitionsvolumen in Anlagen für Deutschlands Milchindustrie auf ca. 70 – 100 Mio. € im Jahr. mi: Heißt das, dass wir alsbald auch von Krones realisierte Käsereien sehen werden? Meyer: Nein. Wir beschränken uns auf die Flüssigprozesstechnik. Das heißt, wir würden ggf. den Part bis zum Einlauf in den Käsefertiger übernehmen, aber keine komplette Käserei planen. mi: Zu vermuten ist wohl, dass Milkron vor allem auf Komponenten von Krones setzen wird … Meyer: Natürlich wollen wir so viele von Krones gefertigte Komponenten wie möglich einsetzen, was z.  B. für die Evoguard Ventile und HST Homogenisatoren gilt. Aber wir sind realistisch und werden immer auf dem in einer Molkerei vorhandenen Bestand aufsetzen. Das beinhaltet, dass wir auch fremdgefertigte Ventile usw. verbauen werden. mi: Wo sehen Sie den USP für Milkron? Meyer: Milkron wird auch kleinere Aufträge erledigen und sich vor allem um die Details kümmern. Wir wollen die Dinge in einem ganzheitlichen Ansatz wirklich auch zu Ende bringen. Sicher übernehmen wir auch Planungen für komplette Fabriken, wofür wir uns auf das Know-how von Krones bzw. bei der Automation auf das des Tochterunternehmens Syskron stützen können. Entscheidend ist dabei immer das in Milkron gebündelte Prozesswissen. Als unabhängiger Problemlöser können wir mit hoher Flexibilität arbeiten und der Individualität jedes Kunden bzw. jedes Projekts gerecht werden. mi: Wie groß ist Ihr Personalstamm und wo liegt der regionale Fokus? Meyer: Aktuell beschäftigen wir elf Mitarbeiter. Mit denen werden wir ab Januar in der Lage sein Projekte bis zur Inbetriebnahme und Übergabe abzuwickeln. Mitte nächsten Jahres kommen noch fünf weitere Mitarbeiter hinzu. Mit 16 Fachleuten an Bord können wir den Kunden die Sicherheit geben, dass alles zu seiner vollsten Zufriedenheit abgewickelt wird. Der regionale Fokus liegt anfangs in der DACH-Region sowie in den Niederlanden. Wir werden aber später sukzessive auch umliegende Länder bedienen. Unser Ziel ist ein Umsatz im deutlich zweistelligen Millionenbereich. 30 1 2017 | moproweb.de


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