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molkerei-industrie_09_2016

Die Niederländerin Michaela van Leeuwen zeigt ihr 3D Druckverfahren für Käse regelmäßig auf Events (Foto: Printcheese) Milchbauern lag ihr, wie van Lewuwen erzählt, Käse als Substrat natürlich ganz besonders nahe. Eine Projektarbeit bei zwei niederländischen Forschungsinstituten lieferte die Grundlagen, auf denen van Leeuwens Start-up Printcheese aufbaut. Gouda und Ziegenkäse „Von Anfang an war es mein Ziel, Gouda als Basis für den 3DDruck zu verwenden. Mittlerweile bin ich aber auch auf Ziegenkäse gekommen, weil dieser ganz besonders gut ‚druckt‘“, berichtet de Leeuwen. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass das Ausgangsprodukt pastös ist bzw. gemacht werden kann. Bei Schmelz- und Ziegenkäse ist das kein Problem, bei Gouda und ähnlichen Käsesorten muss entsprechend vorgearbeitet werden. van Leeuwen hat sich zwei auf Lebensmittel ausgelegte 3DDrucker des amerikanischen Herstellers PrintRbot beschafft, auf denen sie ihre Kreationen produziert. Herz- und Sternformen, Zylinder und Koni machen ebensowenig Probleme in der Realsierung wie kleine „Käseecken“, die die Drucker inkl. der Lochung liefern. Auch Firmenlogos und ähnliche Embleme sind bereits realisierbar, sie werden z. T. auf Veranstaltungen live in Auflagen bis zu 300 Stück gedruckt. Sogar im niederländischen TV hatte Michaela van Leeuwen schon einen Auftritt. Größere Objekte All dies ist aber für van Leeuwen nur der Ausgangspunkt. Das größte Objekt, das bisher von Printcheese hergestellt wurde, misst ca. 4 x 2 cm. Hier sollen in Zukunft über industrielle 3DDrucker sehr viel größere Dimensionen möglich werden, ebenso will van Leeuwen mehrere Düsen einsetzen, um Füllungen oder mehrfarbige Objekte herstellen zu können. Aktuell experimentiert die Niederländerin mit den Austragsdüsen, um das Anhaften der Käsemasse auszuschließen. Ein weiteres Problem bildet noch der Lufteintrag in die Käsepaste, auch hier sollen alsbald Optimierungen erfolgen. Die dreidimensionalen Formen für die Steuerung des Extrusionskopfs des 3D-Druckers lassen sich über eine gängige Software erstellen, das Programm bietet als Bordmittel bereits eine Fülle von Vorlagen. Das Anlegen einer neuen Form dauert nur wenige Minuten, versichert van Leeuwen. Später will Printcheese 3D-Scanner mit dem PC koppeln und so Druckvorlagen für ganz individuelle Einzelstücke, z. B. Portraits, generieren. Die laufenden Entwicklungsarbeiten bei Printcheese verschlingen jede Woche ca. 40 Stunden, die van Leeuwen neben ihrer Teilzeitarbeit beim Bauernverband LTO leistet, bei der sie Landwirte in Sachen Nachhaltigkeit schult. Daneben sind dann noch die beiden Töchter zu versorgen – für den Bauernhof Anzeige Cheeseneering Kompetenz in Käserei- & Fördertechnik sulbana.com


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