Karsten Schröder, Innoform: Wir brauchen
einen Green New Packaging Deal
(Foto: mi)
Bei Verpackungen plädiert der WWF für
Verzicht als oberste Priorität sowie auf
deren Auslegung für ein effizientes Rohstoffmanagement.
Verpackung sind Wertstoffe,
so Beermann, die möglichst lange
im Stoffstrom zu halten sind. Beim Produktdesign
müsse vom Ende her gedacht
werden, d. h. dass eben auch Nachhaltigkeitseigenschaften
wie Rezyklierbarkeit
usw. schon im Konzept bedacht werden.
Das Recycling würde wesentlich erleichtert,
wenn man Verpackungen harmonisieren
würde, sagte Beermann.
Nawaro, die in Konkurrenz zu Nahrung
und Futtermitteln stehen, lehnt der WWF
übrigens als Ausgangsbasis für Verpackungen
ab.
Designt für die
Wiederverwertung
Der weltweit größte Hersteller von PE,
Dow, macht sich natürlich auch Gedanken
über die Nachhaltigkeit seines Geschäfts.
Dr. Heiko Schenk und Karlheinz Hausmann
zeigten in einem Tandemvortrag auf, welche
Ansätze ihr Haus konkret verfolgt. In
30 Jahren werden nach Vorstellung Dows
mehr als 50 % der Kunststoffproduktion
aus dem Recycling stammen, die Industrie
sei viel weiter als die Öffentlichkeit glaubt,
versicherte Schenk. Beflügelt wird die Entwicklung
davon, dass die EPR-Gebühren
auf 200 – 300 % des Rohstoffwerts einer
Verpackung steigen könnten.
Einheitslösungen wird es für die Verpackung
der Zukunft nicht geben, vielmehr
entscheidet der Verwendungszweck über
das Design. Mit „RecycleReady“ bezeichnet
Dow Konzepte für Abfallfraktionen,
die eine bessere Voraussetzung für das
16 4 2020 | moproweb.de
Heiko Hünemeyer, A. Moras & Comp.:
Wir wollen den Nachhaltigkeitsfaktor im
Markt voll zum Tragen bringen (Foto: mi)
Wiederverwerten bieten. Dabei werden
einzelne Lagen von Mehrlagenfolien gegen
andere Materialien ausgetauscht, z. B. PET
durch „steifes“PE.
Dow befasst sich auch mit Polymeren
aus Nawaro. Erstes marktfähiges Produkt
ist PE aus Tallöl, einem Abfallstoff aus der
Holzindustrie, das in bestimmten Pure-
Pak Kartonverpackungen eingesetzt wird.
Beim CO2-Fußabdruck schneidet das Material
gleich ab mit aus Zuckerrohr gewonnenem
Das größte Hindernis für das Recycling von Verpackungen ist,
dass der Gesetzgeber Rezyklate mit Ausnahme von PET als
Rohstoff für Lebensmittelverpackungen ausschließt.
PE, aber es steht nicht im Wettbewerb
zur Lebensmittelherstellung, und es
spart gegenüber herkömmlichem PE 57 %
an CO2-Emissionen. Insgesamt, so Schenk
und Hausmann unisono, erschwert der
Gesetzgeber aber die Entwicklung einer
Kreislaufwirtschaft bei der Verpackung,
indem er den Einsatz von Rezyklaten für
den Foodkontakt rigoros verbietet (Ausnahme:
PET).
Produktverluste
sind entscheidend
Prof. Markus Schmid, Hochschule Albstadt,
stellte aus der anwendungsorientierten
Forschung Handlungsansätze für nachhaltigere
Lebensmittelverpackungskonzepte
vor. Am Beispiel einer Schnittkäseverpackung
veranschaulichte er, dass Produktverluste
höhere CO2-Emissionen verursachen
als durch Vermeidung überflüssiger
mi | Events
Verpackungen eingespart werden kann.
Die Verpackung muss das Produkt ausreichend
schützen, aber nur durch optimierte
Materialeigenschaften kann Material reduziert
werden, und das Material darf nur
ersetzt werden, wenn der Produktschutz
gewährleistet ist. Eine Lösung sind auf
Molkenprotein basierte Folien. Sie liefern
eine nachhaltige Verpackung mit guten
Barriereeigenschaften, die zu 100 % recyclebar
ist – so zumindest das Entwicklungsziel
auf Basis der vielversprechenden
Ansätze.
Die Innoform Coaching GbR wurde 2004
in Hasbergen gegründet und ist heute
führender Anbieter von Seminaren und
Tagungen rund um das Thema flexible
Verpackungen. Innoform bietet der europäischen
Folienverpackungsindustrie eine
professionelle Diskussions- und Weiterbildungsplattform.
Mit etablierten Veranstaltungsformaten
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(Online-Datenbank, Inno-Letter, Podcasts)
und aktuellen Inhalten vermittelt Innoform
zeitnah aktuelles Fachwissen. Das
jährliche Inno-Meeting ist der Branchentreff
der Verpackungsindustrie.
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arbeitet Innoform Coaching eng mit dem
Schwesterunternehmen Innoform Testservice
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