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Inno-Meeting 2020:
„Handeln“ statt Klagen
Die Kunststoffindustrie muss sich auf Kreislaufwirtschaft einstimmen
„Handeln“ lautete das Motto
des 18. Inno-Meetings am
13./14. Februar in Osnabrück.
Dem Veranstalter Innoform Coaching gelang
es, über 134 Vertreter aus der Industrie
mit Schwerpunkt in der Produktion
flexibler Verpackungen zu seiner mit hochkarätigen
Referenten besetzten Tagung zu
bekommen. molkerei-industrie berichtet
über einige Highlights des Events.
Klimaneutrale
Verpackungen
Klimaneutrale Verpackungen bildeten das
Auftaktthema. Für Walter Pohl, ClimatePartner
Mehr als 130 Vertreter der Folienindustrie ließen sich auf dem Inno-Meeting für den
Weg zur Kreislaufwirtschaft inspirieren (Foto: mi)
14 4 2020 | moproweb.de
Deutschland, steht fest, dass
Verpackungen tatsächlich klimaneutral
sein können. Unternehmen, die Climate-
Partner mit entsprechender Beratung
beauftragen (darunter Hochland und Molkerei
Berchtesgadener Land) erhalten einen
Überblick über ihren Status in Sachen
Umwelt-Footprint und daraus abgeleitete
Optimierungsvorschläge zur Vermeidung
und Verringerung der Emissionen. Dazu
werden Daten betreffend den Fuhrpark,
Rohstoffe, Verpackungen, Logistik usw.
angefragt. Die meisten CO2-Emissionen
sind zwar mit den Rohstoffen verbunden,
doch kann über die Optimierung bei den
Lieferanten ein regelrechter Dominoeffekt
ausgelöst werden, sagte Pohl. Allfällig
nicht vermeidbare Emissionen können
durch Kompensation egalisiert werden.
Die Kosten dafür setzt Pohl mit 1 Cent bei
Wellkarton, 3 Cent bei Faltschachteln und
4 Cent bei Folien an, jeweils bezogen auf
1 kg emittiertem CO2.
Die Krux beim Ausgleich ist, dass speziell
große Unternehmen Ausgleichszahlungen
als kostengünstiger kalkulieren als Veränderungen
in den Produktionsprozessen
vorzunehmen. Rechnet sich bei Investitionen
eine ggf. bessere Energieeffizient
nicht, kann die Kompensation als moderner
Ablasshandel zur Dauerstrategie werden.
Daher plädiert Pohl für höhere Emissionsgebühren.
Der Nachhaltigkeits-
Faktor
Heiko Hünemeyer, Chef des Kosmetikartikelherstellers
A. Moras & Comp. (Marke
„Schaebens“), befasst sich schon lange
mit klimaneutraler Verpackung. Nachhaltigkeit
wird in dem Familienunternehmen
als generationenübergreifende Verpflichtung
gesehen. Seit dem 1.8.2018 sind alle
Schaebens-Produkte auch aufgrund von
Kompensation CO2- und klimaneutral, bestätigt
durch ClimatePartner Deutschland,
am 1.6.2019 wurde zudem die Plastikneutralität
erreicht. Verglichen mit dem Wettbewerb
sind Schaebens-Verpackungen um
bis zum Neunfachen leichter, auch in Zukunft
will das Unternehmen ganz und gar
auf Kunststoffverpackungen setzen.
Hünemeyer zufolge ist das bei der Verpackungsoptimierung
erworbene Know-how